Picknickkonzert – Nachlese

Beste Stimmung beim Picknick-Konzert des Musikvereins, das erstmals im Rahmen des Kultur-Open-Airs auf dem Löwensteinplatz veranstaltet wurde. Die Stadt Mössingen veranstaltete zwischen dem 26. Juni und 20. Juli ein vielfältiges, kulturelles Programm von Comedy über Workshops, bis hin zu Walking-Bands, Theateraufführungen und Vorträgen und auch wir durften dankenswerterweise – wenn auch mit einem ganz unscheinbaren Platz – da dabei sein.

So eröffneten wir – unter der musikalischen Leitung von Bettina Härter – den Konzertabend vor einem sehr aufmerksamen Publikum mit dem Konzertmarsch “Alpenklänge”. Die gute Stimmung und dieser besondere Platz machte den Auftritt zu etwas ganz besonderem. Auch das Publikum war begeistert und geizte nicht mit Applaus.

Zur Geschichte und zur Gegenwart Mössingens gehört das PAUSA-Quartier und stellt ein international bedeutender Schatz dar. Die Lehmbruck-Architektur der Tonnenhalle geht da eine Symbiose mit der mobilen modernen Bühne ein.

Zur Geschichte und zur Gegenwart Mössingens gehört das PAUSA-Quartier und stellt ein international bedeutender Schatz dar. Die Lehmbruck-Architektur der Tonnenhalle geht eine Sympiose mit der mobilen modernen Bühne ein.

Lehmbruck-Architektur

Die 1919 im sächsischen Pausa gegründete Buntweberei wurde von den jüdischen Gebrüdern Felix und Artur Löwenstein nach einem kurzen Zwischenspiel in Stuttgart 1932 nach Mössingen verlagert. Hier wurde unter dem Einfluss des Werkbundes und des Bauhauses die Produktion vom Holzmodeldruck auf Siebdruck umgestellt. Durch ihre damals hochmodernen Druckverfahren und die Zusammenarbeit mit wichtigen Künstlern und Designern, unter anderem Verner Panton, erlangte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Mechanische Weberei Pausa in Mössingen, internationales Renommee als Adresse für zeitgemäßen Textildruck. Dem gestalterischen Anspruch entsprechend, errichtete in den Jahren von 1951 bis 1962 der Stuttgarter Architekt Manfred Lehmbruck, ein wichtiger Vertreter der Nachkriegsmoderne, für Pausa ein neues Gebäudeensemble. Als dessen erster Bauabschnitt entstand die aufgrund ihres charakteristischen Dachtragwerks sogenannte Tonnenhalle.

Musik und Architektur

Auch Musik und Architektur ergeben vielfältige Verbindungen.  So wird Musik in Räumen aufgeführt, deren Gestaltung akustischen Ansprüchen genügt, um das “Hör-Erlebnis” zu optimieren. Dazu richtet sich die Architektur solcher Räume im Optimalfall ganz nach den Erfordernissen der Musik, die in ihnen gespielt werden soll. Wechselseitige Einflüsse und Verbindungen haben Geschichte und Theorie von Musik und Architektur bestimmt und beiden wichtige Anregungen verschafft. So spielten in beiden Künsten mathematische und geometrische Überlegungen eine wichtige Rolle: Intervall und Takt in der Musik, Grundriss und Raumverhältnisse in der Architektur. So war die 1951 vollendete Royal Festival Hall in London der erste Konzertsaal, der nach akustischen Berechnungen errichtet wurde.

Brücke in der Gesellschaft

Der Löwensteinplatz wurde an diesem Abend zu einem Ort der Begegnung: Musik hat einfach immerzu die erstaunliche Fähigkeit, Menschen zu verbinden und Emotionen zu wecken. Musik kann ebenso einen wesentlichen Beitrag zur Willkommenskultur leisten. Sie ermöglicht und erleichtert den Dialog mit dem jeweils Anderen. Es ist daher sehr wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, einander zuzuhören und voneinander zu lernen. Nur so können unnötige Missverständnisse vermieden werden. Und es kann sich ein fruchtbarer und inspirierender Austausch entwickeln. 

Mössingens Herz

Der Herzschlag und der Puls von Mössingen sind die Vereinsgemeinschaft und jeder Bürger. Musik in die Gemeinschaft zu tragen war unser Ziel, um dadurch Menschen zu inspirieren und zu unterhalten, aber auch um eine enge Bindung zwischen dem Musikverein und den Menschen vor Ort zu erhalten.

Nicht ohne Dank

Danken möchten wir dem Café Pausa, das trotz Ruhetag unsere Gäste während der Veranstaltung auf das beste mit Getränken bewirtete und dadurch dafür sorgte, dass unser Konzertabend zu einem rund um gelungenen wurde sowie Joachim Funk, durch dessen Initiative hin wir die Gelegenheit erhielten uns auf dem Löwensteinplatz im Rahmen des Kultur-Open-Airs zu präsentieren.