Vereinschronik – 1945-1952
Kriegsende und Neuanfang
Am 22. April 1945 um halb zwölf Uhr zog die I. marokkanische Division des Französischen Armeekorpses über das Nehrener Gässle kampflos in Mössingen ein. Der Krieg war beendet und Mössingen kam unter die Militärregierung der französischen Besatzungszone Württemberg-Hohenzollern, die ihren Sitz in Tübingen hatte.
Vorsitzende seit Eintragung ins Vereinsregister (e. V.) 1954
1. Vorsitzende | Stellvertreter (2. Vorsitzende) | |
---|---|---|
1954 – 1978 | Karl Vogt | Ludwig Hanckh |
1978 – 1986 | Siegfried Müller | Karl Steinhilber |
1986 – 1988 | Bernd Müller | Karl Steinhilber |
1989 – 1998 | Bernd Müller | Willi Saile |
1998 – 2001 | Uwe Strey u. Josef Turad | Helmut Buckenmaier |
2001 – 2002 | Uwe Strey u. Josef Turad | Sascha Stuhlfauth |
2002 – 2003 | Josef Turad u. Roland Bolz | Sascha Stuhlfauth |
2003 – 2005 | Roland Bolz | Sascha Stuhlfauth |
2005 – 2010 | Matthias Ritz u. Erika Letsch | Sascha Stuhlfauth |
2010 – 2012 | Matthias Ritz u. Erika Letsch | Martin Neuhoff |
2012 – 2013 | Erika Letsch u. Jürgen Machann | Martin Neuhoff |
2013 – 2018 | Jürgen Machann u. Silke Duppke | Martin Neuhoff |
2018 – 2019 | Silke Duppke | Martin Neuhoff u. Alexander Wildner |
2019 – 2021 | Silke Duppke u. Peter Anderlitschka | Martin Neuhoff u. Alexander Wildner |
2021 – 2022 | Peter Anderlitschka | Martin Neuhoff u. Alexander Wildner |
seit Mai 2022 | Irene Haag u. Detlef Kehl | Alexander Wildner u. Hannes Lacotta |
Musikalische Leiter der Musikkapelle nach dem II. Weltkrieg
1947 – 1948 | Ernst Vogt |
1948 – 1949 | Emil Karg |
1950 – 1954 | Wilhelm Schöffel |
Musikalische Leiter des Hauptorchesters seit Eintragung ins Vereinsregister (e. V.) 1954
1954 – 1981 | Wilhelm Schöffel |
1981 – 1996 | Werner Zielinski |
1996 | Manfred Ozimek |
1996 – 1997 | Francesco Mulé |
1997 – 2005 | Michael Koch |
2006 – 2007 | Alfred Hepp |
2008 – heute | Simon Löffelmann |
Wegbereiter Karl Sulz
Die erste Ausschusssitzung wurde am 10. Mai 1947 in der Silberburg abgehalten. Neben Karl Sulz, dem die Versammlungsleitung oblag, hatten verschiedene „frühere aktive Musiker“ die Sache in die Hand genommen. Karl Sulz war fest entschlossen, den Musikverein wieder in eine gute Form zu bringen und dessen gutes Ansehen wiederherzustellen. Eigens für diesen besonderen Tag hatten Karl Sulz, Adolf Vogt, Jakob Steinhilber, Hugo Kuppler und Albert Neth eine Satzung vorbereitet und durch die Militärregierung auf Antrag zur Genehmigung vorgelegt. Diese Satzung wurde nun den 50 anwesenden Mitgliedern vorgetragen und zur Annahme empfohlen. Was einstimmig erfolgte.
Eine neue Ära
Auch Emil Karg konnte wieder als Dirigent verpflichtet werden. Doch nicht lange, denn schon im August 1949 trat er von seinem verantwortungsvollen Posten ab.
An seine Stelle rückte der Tübinger Musikdirektor und Zugposaunist Wilhelm Schöffel. Mit dieser Verpflichtung begann 1950 eine neue Ära für den Musikverein Mössingen. Daher einige Worte zu diesem außergewöhnlichen Dirigenten. Wilhelm Schöffel wurde 1907 in Ludwigshafen geboren und dort auch aufgewachsen. Als Militärmusiker kam er nach Tübingen und avancierte dort zum Musikmeister. Schnell lernte er dort auch den Musiklehrer Emil Karg kennen und verbrachte viele Abende bei ihm in der Collegiumsgasse 12. Durch Emil Karg fand er 1935 zum Weihnachtskonzert auch den Weg nach Mössingen. Denn gerade dieses Konzert beschrieb der Schriftführer Georg Nill sehr genau. Begeisterung drückte er für das so schön gespielte Violinen-Solo „der Kanarienvogel“ von Poliakin, das von Emil Karg mit Klavierbegleitung durch einen „Herrn aus Tübingen“, vorgetragen wurde, aus. Dieser „Herr aus Tübingen“ war kein anderer als Wilhelm Schöffel. Während nun Emil Karg sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder bei der Musikkapelle Mössingen verpflichtete, wurde Wilhelm Schöffel beim Schwäbischen Symphonie-Orchester in Reutlingen fest angestellt. Doch zu den Weihnachtskonzerten kam er immer wieder gerne nach Mössingen und so übergab ihm schließlich Emil Karg 1950 den Dirigentenstab. Dies sollte aber nicht die einzige Musikkapelle bleiben. Sein musikalisches Schaffen weitete er zusätzlich auf die Musikkapellen Pfrondorf und Unterjesingen aus.
Weitere Veränderungen
Auch die Hauptversammlung am 15. Januar 1950 in der Rose brachte eine Änderung. So erklärte der bisherige 1. Vorsitzende Karl Sulz, dass er anderweitig sehr in Anspruch genommen würde und er daher gerne künftig nur noch das Amt des 2. Vorsitzenden ausüben wolle. So wurde zum 1. Vorsitzenden der frühere Kassier Wilhelm Priester gewählt.
Harmonika-Wildspieler
In diese Zeit fiel auch die Problematik mit fünf Harmonika-Wildspielern, die auf eigene Faust Musik machten. Diese fünf wurden zur Hauptversammlung am 11. Februar 1951 eingeladen. Drei von ihnen folgten auch dieser Einladung und erklärten sich auch gerne bereit bei Konzerten des Musikvereins und der Handharmonika-Abteilung mitzuwirken und selbstverständlich hierzu auch an den unerlässlichen Proben teilzunehmen. Zur Abhaltung dieser Proben stellten sich Ernst Vogt und Theodor Schneider zur Verfügung.
Karl Vogt
Im Jahre 1952 übernahm der damals 33-jährige Karl Vogt als Vorsitzender die Geschicke des Musikvereins. Aus musikalischer Sicht sollte das Jahr 1952 auch einiges auf Lager haben. So wirkte der Musikverein am 4. April bei der Einweihung der Sängerhalle (Anbau am Schulhaus) mit. Höhepunkt in diesem Jahr war wohl das Wertungsspiel anlässlich des Bezirksmusikfestes am 8. Juni in Pfullingen. Hierbei konnte der Musikverein Mössingen unter der Leitung von Wilhelm Schöffel die Note „sehr gut“ mit dem Stück „Arbeit, Ehre, Vaterland“ erzielen.
Großes Ansehen auch über die Ortsgrenzen hinaus
Mit den Uniformen, die anlässlich des 40-jährigen Jubiläums 1939 angeschafft wurden –zwischenzeitlich auch mit den dazugehörigen schwarzen Hosen, ging es am 29. Juni zum Kreismusikfest nach Bodelshausen.
In der ersten Reihe:
Karl Ehmann, Anton Holzner, ein unbekannter Posaunist und Karl Vogt, Robert Haag (als Begleitung des Täfelesbub Günther)
Zweite Reihe:
Hans Belser, Karl Herter, Martin Müller und Gottlob Steinhilber.
Dritte Reihe:
Karl Sulz, Eugen Saur, Paul Sulz und Theo Schneider.
Aktive Musiker des Mössinger Musikvereins 1953
1. Wilhelm Schöffel | Dirigent | 15. Eugen Saur | 3. Trompete |
2. Karl Sulz | Es-Klarinette | 16. Felix Kutzner | 1. Waldhorn |
3. Theodor Schneider | 1. B-Klarinette | 17. Albert Neth | 1. Es-Althorn |
4. Paul Sulz | 2. B-Klarinette | 18. Georg Textor | 2. Es-Althorn |
5. Emil Eißler | 3. B.-Klarinette | 19. Jakob Steinhilber | 1. Tenorhorn |
6. Georg Nill | Kleine Trommel | 20. Reinhold Neth | 1. Tenorhorn |
7. Karl Maier | Kleine Trommel | 21. Heinrich Steinhilber | 2. Tenorhorn |
8. Franz Link | Große Trommel und Becken | 22. Robert Nill | 2. Tenorhorn |
9. Karl Vogt | 1. Flügelhorn | 23. Werner Steinhilber | 3. Tenorhorn |
10. Hans Belser II | 1. Flügelhorn | 24. Karl Ehmann | Bariton |
11. Martin Sulz | 2. Flügelhorn | 25. Anton Holzner | 1. Posaune |
12. Martin Müller | 2. Flügelhorn | 26. Hans Belser I | 2. Posaune |
13. Ernst Vogt | 1. Trompete | 27. Hermann Traub | B-Tuba |
14. Karl Herter | 2. Trompete | 28. Adolf Vogt | Es-Tuba |