Vereinschronik – 1970-1980

Jugendarbeit rückt immer mehr in den Fokus

In den 1970er Jahren unter Karl Vogt, Wilhelm Schöffel, Musiklehrer Seitz aus Öschingen, dem Jugendleiter Thomas Flur und Jugenddirigent Martin Stetter wurde hiermit eine enorme Nachwuchstätigkeit ins Leben gerufen.

Das Erscheinungsbild ändert sich

Seit 1971 kann sich der Musikverein in einer historischen Tracht präsentieren. In diesem Jahr entschloss man sich, unter dem damaligen Bürgermeister Erwin Kölle, zur Anschaffung der sogenannten Steinlach-Tracht, da auf den Musikverein im öffentlichen Leben zahlreiche repräsentative Aufgaben zukamen. Auch wenn hierbei einige historisch belegte Merkmale der Originaltracht dem Pragmatismus weichen mussten, so ist die Originalität der Bekleidung insgesamt dennoch erhalten geblieben.

Zu Besuch in Frankreich

Erstmalig präsentierte man sich damit 1972 beim Fest der Jeanne d´Arc, in Orléans (Frankreich), als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland.

Gleich nach der Ankunft am Samstag, 8. Mai 1972 in der Kaserne der Feuerwehr durch den Feuerwehrkommandanten Malbo empfangen. Dank seiner Initiative waren die Mössinger auch zur Teilnahme eingeladen worden.

In roten Westen mit goldenen Knöpfen, Lederhosen, weißen Strümpfen und Pelzmützen beeindruckte die Musikkapelle aus Mössingen im Parc Floral durch hervorragende Blasmusik anwesenden Gäste und erntete begeisterten Beifall.

Dieses neue äußere Erscheinungsbild war zudem so überzeugend, dass die Einladung zu einer Reise in die Vereinigten Staaten nicht mehr lange auf sich warten ließ. Ausschlaggebend hierfür war aber letztendlich die persönliche Verbindung zwischen Bürgermeister Erwin Kölle und Alfred Funk, einem Mitarbeiter von Schwaben International. Dieser Alfred Funk hatte nämlich am Abend des 2. Juni 1977 – gegen 22 Uhr, vom Kennedy-Flughafen in New York aus sehr überraschend bei Erwin Kölle zuhause angerufen. Es würde sich um eine äußerst eilige Sache handeln, die einer sofortigen Entscheidung bedürfe. Dabei ging es „nur“ um einen 14-tägigen Amerika-Aufenthalt und er wollte fragen, ob es für den Musikverein möglich wäre, daran teilzunehmen. Er bräuchte diese Entscheidung aber möglichst schnell.

Eine noch größere Überraschung war es allerdings für den Vorsitzenden Karl Vogt, als Erwin Kölle noch in derselben Stunde bei ihm anrief. Noch ein wenig verschlafen, aber nach dieser Nachricht, sofort hellwach sagte dieser sogleich zu. Allerdings mussten die Musiker auch erst einmal gefragt werden. Diese waren aber von dem Vorhaben so Feuer und Flamme – ging doch dadurch ein großer Traum endlich in Erfüllung, dass alle ganz begeistert zustimmten. Und so nahm die Sache ihren Lauf.

Die Teilnehmer-Besetzungsliste für die Reise in die USA vom 31.08. – 14.09.1977 waren: Hans Belser, Peter Effler, Karl Ehmann, Georg Eißler, Ludwig Hankh (nicht auf dem Bild), Rainer Haug, Anton Holzner, Franz Link, Karl Maier, Bernd Müller, Martin Müller, Siegfried Müller, Franceso Mulé (nicht auf dem Bild), Eugen Saur, Dieter Sulz, Paul Sulz, Willi Schanz, Theodor Schneider, Edgar Schwarz, Wolfgang Schwarz, Werner Steinhilber, Karl Steinhilber, Klaus-Udo Strey, Alexius Stübbe, Karl Vogt, Manfred Zukunft und Wilhelm

Im Jahre 1978, nach einem Vierteljahrhundert Vorstandstätigkeit, übergab Karl Vogt seinen Vorsitz an den langjährigen Schriftführer Siegfried Müller.

Erfolgreiche Fortsetzung der musikalischen Qualität

Für seine großen Verdienste um die Förderung der Blasmusik erhielt Schöffel 1978 das Bundesverdienstkreuz. 1981 beendete Wilhelm Schöffel, mit 74 Jahren, seine Dirigententätigkeit und führte Werner Zielinski, einen Berufsmusiker, als seinen Nachfolger ein.

Werner Zielinski der am 28.09.1930 geboren wurde, dirigierte bereits seit 1972 die Albmusikanten aus Großengstingen und war für den Musikverein Mössingen somit kein Unbekannter. Werner Zielinski konnte die Aktiven von der ersten Stunde an begeistern, motivierte aber vor allen Dingen die Jugend des Vereines und gab der Jugendausbildung ganz neue Impulse.