Vereinschronik – 1953-1960

Erste Jugendkapelle 1953

Die erste Jugendkapelle nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich 1953 an der Weihnachtsfeier mit vier Nachwuchsmusikern (Zöglingen) – Hans-Joachim Graf, Kurt Gucker, Walter Mayer, Heinz Joachim Schöngarth – erfolgreich präsentieren.
Für den Zögling Hans-Joachim Graf wurde eigens hierfür eine Querflöte angeschafft.
Es sollte die erste Querflöte der Musikkapelle werden. Die Finanzierung übernahmen Otto Nill, Albert Neth und Karl Klein.
Schon zwei Jahre darauf erhielt die Jugendkapelle Zuwachs durch Eugen Mang, Siegfried Müller und Alexius Stübbe.
Die Nachwuchsmusiker wurden i. d. R. von aktiven Musikern oder dem Dirigenten im Einzel- oder Gruppenunterricht ausgebildet und sehr rasch in die Stammkapelle integriert. 

Eintrag ins Vereinsregister

Der 1. Vorsitzende Karl Vogt, der 1953 auch das Amt des Vizedirigenten übernahm, erarbeitete gemeinsam mit der Vorstandschaft und dem Ausschuss eine Satzungsänderung.
Mit diesen Grundlagen wurde ein Antrag gestellt und aufgrund dieses am 23. Oktober 1954 im Gasthaus Ochsen eine außerordentliche Generalversammlung einberufen.
Sämtliche neuen Satzungsänderungen wurden von den Anwesenden mit 34 gegen 0 Stimmen angenommen.
Mit diesem einstimmigen Ergebnis konnte beim Amtsgericht Tübingen nun der Antrag zur Eintragung in das Vereinsregister gestellt werden. Diesem Antrag wurde stattgegeben und der Musikverein erlangte die uneingeschränkte Rechtsfähigkeit. Daher ist seit dem 21. Dezember 1954 die offizielle Bezeichnung „Musikverein 1899 Mössingen e.V.“

Oberstufe

Nach der erfolgreichen Teilnahme in der Oberstufe beim Wertungsspiel am 24. Juni 1956 in Rottenburg wurde dem Fabrikanten Merz, als Anerkennung für die Stiftung der Lyra, ein Ständchen gespielt.

Die ersten Saxophone

Saxophone gelangten ebenfalls in dieser Zeit zum ersten Mal in die Jugendkapelle, denn am 25. März 1958 wurde beschlossen, Saxophone zu kaufen, und zwar gleich drei davon bei der Fa. Benz in Reutlingen.

Erster Jugendleiter

Im Mai 1958 wurde die Funktion des Jugendleiters etabliert. Siegfried Müller und Gottlob Steinhilber stellten sich hierfür zur Verfügung. Auch wurde begonnen regelmäßig neben dem Einzel- und Gruppenunterricht in Form einer Jugendkapelle zu proben. Leiter dieser Jugendkapelle war Hans Belser.

Neue Uniformen

Da das Hauptorchester im Jahr 1958 auf einem sehr hohen Leistungsniveau stand, wagte man den Schritt zur großen Volksmusik, um beim Bundesmusikfest, das vom 26. bis 28. Juli in Ravensburg stattfand, teilzunehmen. Natürlich benötigte man hierzu noch neue Uniformen für die äußere Erscheinung.
Die Wahl fiel auf eine feldgrüne Uniform mit Biesen und Schirmmützen.
Für die Beschaffung fand der Erlös aus der Altmaterialsammlung gute Verwendung. Und so sollte der Besuch des Bundesmusikfestes als Höhepunkt des Jahres in die Geschichte eingehen.

Schriftführer Georg Nill

In den vier Jahrzehnten von der Vereinsgründung 1924 bis 1959 zeugen zwei Protokollbücher von einer äußerst vielfältigen Geschichte. Daher verdient hier ein Schriftführer eine besondere Nennung. Mit ordentlicher und sauberer Schrift übernahm am 20. Januar 1929 Georg Nill das Schriftführeramt von Martin Maier. 30 Jahre später – am 17. Januar 1959 übergab er dieses Amt an Siegfried Müller.

Vom Jugendleiter zum Schriftführer

So übernahm der Jugendleiter Siegfried Müller am 26. Februar 1959 zum ersten Mal die Protokollführung.

1. Rang in der Oberstufe

Am Sonntag, 12. Juli 1959 nahmen die aktiven Musiker am Bezirksmusikfest mit Wertungsspiel in Hirrlingen teil. Gegen 9 Uhr begann das Wertungsspiel mit einem Stundenchorstück sowie dem Selbstwahlstück einer Ouvertüre von A. Tittel. Der Stundenchor wurde anstellte eines Pflichtstückes ausgewählt. 1,5 Stunden vor dem Wertungsspielvortrag wurde dieser Stundenchor der Musikkapelle ausgeteilt und diese hatte daraufhin nur mehr eine Stunde Zeit um das Stück einzustudieren.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Es übertraf mit 116 Punkten und einem 1. Rang alle Erwartungen. Das dieser Erfolg in der Bahnhofswirtschaft gebührend gefeiert werden musste, stand außer Frage.