Maibaumfest, Sa. 30.04.2022

Pünktlich zu Beginn des Wonnemonats steht am Samstag, 30. April wieder das traditionelle Maibaumaufstellen auf dem Programm. Hierzu laden wir Sie schon jetzt herzlich ein, an diesem Samstag, 30. April ab 18:00 Uhr in der neuen Stadtmitte vorbeizuschauen.

Der Festzug mit dem schön geschmückten Maibaum setzt sich um 17:30 Uhr bei der Langgaß-Schule in Bewegung und wird vom Pferdegespann von Bruno Reutter entlang der Falltorstraße und flotter Marschmusik ganz standesgemäß zur neuen Stadtmitte geführt.

Vom alten Marktplatz zum neuen Stadtzentrum

Umzugsbeginn ist am Viehgarten bei der Langgass-Schule. Hier wurden noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts Viehmärkte abgehalten und war über lange Zeit der Mittelpunkt des Dorfes.

Die Umzugsstrecke führt vorbei an der alten Krone (heute Schuhhaus Wagner), der ältesten Schildwirtschaft. 1550 war der Besitzer Bernhard Steinhilber.

Schildwirtschaften waren somit die ersten Wirtschaften im Ort. Die württembergische Wirtsordnung von 1584 besagt hierzu folgendes: „Wer Wirtschaft anfahren will, soll es zuerst bei der Obrigkeit anbringen und einen Schild, Kranz oder Reif aushängen, sobald er Konzession hat. Er soll vier angerichtete Bettstatten halten, acht Pferde stellen können im Stall.“ Schildwirtschaften waren somit die ersten Wirtschaften im Ort. Ihre Besitzer gehören zur dörflichen Ehrbarkeit, Wirte stehen in der württembergischen Klassenordnung eine Stufe höher als Bauern und Handwerker. In protestantischen Dörfern – wie Mössingen, wurden Wirtshäuser nicht selten von Pfarrerstöchtern als Wirtinnen betrieben, deren zweite Söhne auch wieder Theologen wurden. Da die Reisenden von außerhalb – also aus aller Herren Länder, kamen und Ansprüche stellen konnten, musste man Tischsitten kennen, gute Weine und eine ansprechende Unterhaltung führen können. Eine Zeit lang verlangte man daher auch Lateinkenntnisse von einem solchen Wirt, der bisweilen hohe dörfliche Ämter bekleidetete.

Der rege Reise- und Handelsverkehr war dadurch verursacht, dass die Schweizer Straße, eine Hauptverkehrsverbindung in die Schweiz, durch Mössingen hindurchführte. Diese Straße begünstigte die Gründung von bedeutenden Gasthöfen entlang der Route. Mössingen war zudem üblicherweise das Ziel einer Tagesetappe.

Beherrschend auf einer Anhöhe steht die Peter- und Paulskirche, von der wir aber auf der Umzugsstrecke nur einen Blick erhaschen können. Die Orgel wurde vor 200 Jahren von Johann Jacob Weimar erbaut. Dieser war der Schwager des Bodelshäuser Hirschwirts Johann Georg Haag.

Wir würden uns natürlich sehr über viele Zuschauer an der Umzugsstrecke entlang der altehrwürdigen Schild- und Schankwirtschaften freuen!

In der Stadtmitte angekommen, wird der Baum von den starken Männern des Original Steinlachtaler Fasnetsvereins – unter aufmunternden Klängen des Musikvereins, in die Höhe gestemmt. Nur noch sehr selten sieht man diese althergebrachte Weise des Maibaumaufstellens per Hand, mit Muskelkraft und nur mit Hilfe von sogenannten „Schwalben“.

Ihren ersten Auftritt in diesem Jahr haben die „MusicKids“ unter der Leitung von Ralph Kluge. Die „MusicKids“ und das Hauptorchester des Musikvereins sorgen für beste musikalische Unterhaltung. Natürlich kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Für die Bewirtung mit kühlen Getränken und Roter Wurst ist gesorgt. Und für die kleinen Gäste steht wieder eine Hüpfburg bereit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!