Ein gelungener Konzertabend

Mit dem Projekt „Lebensfreude – Musik verbindet Regionen“ hatte sich nämlich der Musikverein Mössingen und der Musikverein Lehrensteinsfeld. gemeinsam um Fördermittel beworben. Gerade diese kreative Idee der Verbundenheit mit der Musik hatte schließlich die Jury des IMPULS Förderprogramms überzeugt.

So konnte es dann schließlich mit neuen musikalischen Impulsen ins Jahr 2023 gehen.

„Musik verbindet mit viel Lebensfreude das Steinlachtal mit den schwäbisch-fränkischen Weinbergen“

Am vergangenen Samstagabend folgten zahlreiche musikbegeisterte Zuhörer der Einladung der Musikvereine Mössingen und Lehrensteinsfeld zum Gemeinschaftskonzert in der Aula der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule. Ganz im Sinne des Mottos  „Lebensfreude – Musik verbindet Regionen“ lässt sich die stilistische Vielfalt der Blasmusik sehr gut mit den kaleidoskopartigen Facetten  dieser beiden Regionen verbinden, die noch durch die familiäre Bindung unserer beiden musikalischen Leiter Anne Böhme und Simon Löffelmann unterstrichen wurde.

Aber der eigentliche Höhepunkt stellte die Zugabe – unser gemeinsames Stück „das Abzeichen“ dar – mit der wir uns von unserem begeisterten Publikum verabschiedeten. 

Zu Beginn des musikalischen Programmes begrüßte die Erste Vorsitzende Irene Haag die vielen Konzertbesucher. Ebenso hieß sie auch Herrn Oberbürgermeister Michael Bulander mit Familie und viele Vertreter der befreundeten Nachbarmusikvereine, willkommen.  Im Anschluss daran richtete auch Klaus Föll – Erster Vorsitzender des Musikvereins Lehrensteinsfeld – die Worte an die Gäste von Nah und Fern und stellte in einem kurzen Abriss den Inhalt des nun folgenden Konzertprogramms vor und sorgte zudem für das notwendige hilfreiche Hintergrundwissen über Lehrensteinsfeld. 

1. Akt

Mit einem furiosen Auftakt eröffnete der Musikverein Eintracht Lehrensteinsfeld unter der Leitung von Anne Böhme nun diesen besonderen Konzertabend mit dem Stück „Philadelphia“ aus der Feder von Dirk Brossé. „Philadelphia, an American Overture“ ist dieser Stadt und den Menschen von Amerikas erster Hauptstadt gewidmet. Man hörte deutlich die Energie sowie die Freiheit und die Lebendigkeit der multikulturellen Stadt Philadelphia, die auch als „City of Brotherly Love“ bezeichnet wird. Ganz klassisch ging es weiter mit dem berührenden Stück „Andante religioso“ von Thimo Kraas. Anne Böhme und ihr Orchester meisterten dies mit dem gekonnten und gepflegten Spiel im piano. Ergreifend und imposant ging es sogleich mit dem Stück „Ruins of Palmyra“ von Amir Molookpour im Programm weiter. Die musikalische Darbietung ließ die Stadt Palmyra, die inmitten eines Felsmassivs in der Wüste liegt, eindrucksvoll vor dem inneren Auge erscheinen. Durch die beiden Quellen, welche die Stadt mit dem lebenswichtigen Wasser versorgten, wurde aus eine sehr bedeutende Oasenstadt. Aufgrund seiner erstklassigen strategisch, wie wirtschaftlichen Lage an einer sehr wichtigen Karawanenstraße und die Anbindung an die Seidenstraße wurde Palmyra von enormer Wichtigkeit für Rom, Persien sowie Sassaniden. Einer Wichtigkeit, die sich natürlich auch in vielen unterschiedlichen Machtkämpfen und Herrschaftsansprüchen widerspiegelte und sehr gut und präzise durch unsere Gastkapelle auch musikalisch wiedergegeben wurde.

Zuletzt erinnerten die Lehrensteinsfelder mit „a tribute to Michael Jackson“ an den legendären King of Pop. Ein sehr gelungener Abschluss, der durch die perfekte Bühnentechnik noch unterstrichen wurde.

2. Akt

Mit dem Konzertmarsch „Concert prelude“ eröffneten wir unsererseits den zweiten Teil des musikalischen Programms. Nach einer majestätischen Fanfare-Einführung folgte ein schneller synkopierter Abschnitt mit langen Legato-Linien, die oberhalb der Textur in den oberen Holzbläsern aufsteigen.

Hatten wir noch an der vergangenen Winterfeier – sozusagen als Vorgeschmack auf dieses Gemeinschaftskonzert nur den ersten und den dritten Satz der Suite „Puzta“ aus der Feder von Jan van der Roost vorgetragen, so brachten wir nun diese Suite als Gesamtkunstwerk auf die Bühne.

Der zweite Satz, indem das Holzregister sehr gut zur Geltung kam, hatte eine sehr beruhigende Wirkung. Brillant gespielt zudem im dritten Satz die Kadenz von Theresa Rietzler.

Jan van der Roost schuf mit diesem Werk eine viersätzige Suite im Stile der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms bzw. der Slawischen Tänze von Antonin Dvorak. Die Melodien der einzelnen Tänze basieren jedoch nicht auf ungarische Volksweisen, sondern wurden neu komponiert. 

Zu einem zutiefst bewegenden musikalischen Erlebnis wurde „Lux arumque“. Als eine großartige und ergreifende Bearbeitung eines der beliebtesten Choräle von Eric Whitacre. Traumhafte Akkorde verschmolzen miteinander und entwickelten sich zu einem sanften Spiel aus Farben und Licht. 

Mit „the sound of crime“ kam Hitchcock-Atmosphäre in den Konzertsaal. „Laute Paukenschläge und eine bedrohlich wirkende Kulisse, erzeugt durch die tiefen Bässe der Tubas, und plötzlich ein schriller Schrei“, schrieb das Tagblatt beeindruckt. 

Ein faszinierendes Highlight setzten wir aber mit dem Titel „Imagasy“. Verschiedene fantasievolle Themen mit Solopassagen von Saxophon, Tenorhorn oder auch Flöten versetzte unser Publikum in die gedankenversunkene Welt eines malenden Kindes. 

Aber der eigentliche Höhepunkt stellte die Zugabe – unser gemeinsames Stück „das Abzeichen“ dar – mit der wir uns von unserem begeisterten Publikum verabschiedeten. 

Langanhaltender tosender Applaus war am Ende der verdiente Lohn für die zahlreichen Probestunden.

Doch nicht ohne Dank!

Ein solches Gemeinschaftskonzert ist nämlich nicht möglich ohne die tatkräftige Unterstützung von allen Musikerinnen und Musikern, die in zahlreichen Probestunden unter kritischer Leitung und Führung unseres musikalischen Leiters Simon Löffelmann, seiner Tochter Anne Böhme, unseren Dozenten – darunter auch seinen Bruder Robert Löffelmann, dieses Programm einstudiert hatten. Auch  bedankte sich der Erste Vorsitzende Detlef Kehl bei unseremm Publikum.

Ein herzlicher Dank an alle, die sich vor, während und nach dem Konzert in irgendeiner Weise eingebracht und so dieses besondere Konzert ermöglicht hatten. Ebenso möchten wir uns für die gut abgestimmte Bühnentechnik bei Tom Dieter und demTeam von Alblive bedanken sowie bei der Stadtverwaltung Mössingen wie auch der Schulleitung der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule und dem Hausmeister Herrn Sedlymayr, für die Überlassung der Aula und die immer wieder gute Zusammenarbeit.

Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen beim zweiten Gemeinschaftskonzert am Samstagabend, 6. Mai in der Gemeindehalle in Lehrensteinsfeld.