Das Jahr 2020 neigt sich nun seinem Ende entgegen und damit auch ein außerordentliches ruhiges musikalisches Jahr. „Zu ruhig“, so begann unser Erster Vorsitzender Peter Anderlitschka in seinem Jahresgrußwort.
Ein kostbares Gut
Danke auch an alle Aktiven und Fördernden Mitglieder sowie Freunde des Musikvereins, die in diesem Jahr immer wieder zur Stange und die Treue hielten, obwohl die Zeit aus dem Takt geraten war. Danke auch an die Mitglieder unserer Vorstandschaft und des Ausschusses, für die es teilweise ganz schön knifflige Entscheidungen zum Wohle des ganzen Vereins zu treffen galt. Auch unserem Dirigenten ein besonderes Dankeschön, denn für ihn war dieses Jahr alles andere als einfach. Zudem eine besondere Herausforderung. Aber diese Pandemie lehrte uns eines: Unsere gute Kameradschaft und der Zusammenhalt sind ein kostbares Gut. Wir sind aufeinander angewiesen, auf die Hilfsbereitschaft, die Empathie und die Solidarität der anderen. Jeder einzelne zählt und ist wichtig!
Ein kurzer Blick zurück
Gerade die Weihnachtszeit ist die Zeit, um innezuhalten, um noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Ein erlebnisreiches, doch sehr ruhiges Vereinsjahr 2020 liegt nun fast schon hinter uns. Immer ein besonderer Auftakt ist die traditionelle Winterwanderung am Dreikönigstag, als sich mehr als 60 aktive und fördernde Mitglieder am Freibadparkplatz trafen, um sich auf die von Wanderführer Karl Steinhilber geplante Strecke nach Gomaringen zur gemütlichen Einkehr zu begeben. Die Welt schien noch völlig in Ordnung zu sein, trotz der immer wiederkehrenden Meldungen einer Corona-Epidemie aus China. China war aber so weit weg und der Jahreskalender wies großartige Auftritte und musikalische Ausflüge auf. Wir waren alle voller Vorfreude. So war u. a. eine Ausfahrt nach Regensburg, der Heimat unseres Dirigenten Simon Löffelmann, geplant. Trotzdem, vielleicht sogar in weiser Voraussicht für das was folgen würde, konnten wir zum 25. Februar mit einer neuen Homepage, unter professioneller Betreuung von Tom Dieter, aufwarten. Vorerst der letzte gemeinsame Auftritt sollte das Geburtstagsständle des Braumeisters Heinrich Fischer werden, denn schon am 11. März wurde von der WHO die weltweite Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) zur Pandemie erklärt und das Land Baden-Württemberg hatte auch mit einer neuen Rechtsverordnung auf diese Gefahrenlage hin reagiert. Mit einem Mal hatte ein Virus die bisher bekannte Welt fast schlagartig verändert.
Freitag der 13.: Die geplante Mitgliederversammlung war die erste Veranstaltung, die abgesagt werden musste, der alle weiteren leider folgen mussten. „Ungewöhnlich Situationen, erfordern ungewöhnliche Änderungen“, so wurde die erste Altpapiersammlung des Musikvereins im April angekündigt. Eine Altpapiersammlung, die sich tief in der Erinnerung einprägen wird und die eine große Herausforderung an die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und die Kameradschaft stellte.
Proben fanden keine statt, daher hatten wir dienstags zuhause Zeit und Muße. Freudig erwartet wurden Woche für Woche die Wochenmagazine in der Musikverein-Cloud für das häusliche Proben. Jeden Sonntag um 18 Uhr öffneten auch alle Musiker in Mössingen und im Krebsbachtal ihre Fenster, stellten sich auf Terrassen und Balkone, um gemeinsam zu musizieren.
Dann endlich kamen im Juli die Lockerungen. Hurra, wir durften endlich wieder gemeinsam proben. Zwar noch immer nicht in unserem neuen Probelokal im Don Bosco, aber dank der Familie Fischer kamen wir in der Halle im Brauhaus unter. Es hatte einfach gefehlt – die Musik und die Musikkameraden. Aber auch der Kontakt zum Publikum. So erfreuten wir erst die Bewohner der Seniorenwohnheime in Bad Sebastiansweiler, im Haus an der Steinlach und der Blumenküche. Der Höhepunkt in diesem Jahr stellte aber das Platzkonzert auf dem Sportplatz bei der Langgaß-Halle „Highlights non stop“ am 25. Juli dar. Es machte allen sichtlich Freude, wieder mal rauszukommen und gemeinsam Musik zu genießen. Diese Veranstaltung hatte allen neuen Mut gemacht. Voller Hoffnung und Zuversicht gingen wir so in die Sommerpause. Das Gefühl hielt sich bis in den Oktober hinein. Ein neuer Jugenddirigent mit vielen neuen Noten und Ideen im Gepäck, konnte im Oktober verpflichtet werden. Der musikalische Zug hatte sich wieder in Bewegung gesetzt und ein jeder sah zwar mit einem durchaus besorgten, aber doch fast schon einem freudigen Auge auf die anstehende Winterfeier. Es kam aber anders – wie jeder weiß.
Aber – Macht Corona nicht darauf aufmerksam, dass in der uns so selbstverständlich gewordenen Lebensweise etwas Grundlegendes nicht mehr stimmt? Corona – bei aller Dramatik auch eine Chance zur Besinnung, Gewissenserforschung, Reue und Umkehr? Anstatt einem „immer mehr, schneller und weiter“ wird vielleicht dagegen wieder bewusst, wie wertvoll eigentlich der Nahbereich ist.
Zukunftsvisionen
„Lassen wir aber nun das Jahr 2020 hinter uns und blicken in die Zukunft“, um noch einmal Peter Anderlitschka bei seinem Grußwort zu zitieren. Das Jahr 2021 – wir wollen es zu unserem Jahr machen! Ein Jahr ganz allein für die Musik!
In diesem Sinn wünscht Ihnen der Musikverein Mössingen eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes und gesundes Neues Jahr 2021.
Die Corona-Pandemie hält uns auch weiterhin fest im Griff. Daher müssen wir uns nach wie vor in Geduld und Disziplin üben. Das der Lockdown „light“ im November jetzt wiederholt den Kulturbereich lahmlegt, ist eine Katastrophe, dennoch sicherlich ein richtiger Schritt, da der überwiegende Teil der Übertragungen im privaten Umfeld erfolgt und dabei nicht festgestellt werden kann, wann und wo genau die Übertragung stattgefunden hat. Insofern können wir – trotz eines genau durchdachten und guten Hygienekonzeptes, eine Übertragung nicht zweifelsfrei ausschließen. Eine Ansteckung könnte sowohl bei den Gesamt-/Registerproben wie auch bei Auftritten passieren, aber auch beim Ratschen zwischen und nach den Proben.
Ausblick
Wichtigste Maßnahme in der kommenden Zeit wird es daher sein, Abstand zu halten und Kontakte zu verringern. Wir hoffen aber, dass wir in der Vorweihnachtszeit zumindest in kleinen Gruppen wieder gemeinsam musizieren können.
Vielleicht bieten die nächsten vier Wochen aber auch für jeden von uns die Möglichkeit, etwas zu entschleunigen, durchzuatmen und wieder Kraft zu sammeln. Wir müssen gerade in der jetzigen Zeit mit unseren Kräften haushalten, um dann wieder richtig durchstarten zu können, wenn sich die Situation zu einem Besseren wendet. Bleiben Sie alle gesund!
Lichtblick
Unser Musikunterricht kann weiterhin im Rahmen der CoronaVO für Musikschulen im Einzelunterricht oder Unterricht in kleinen Gruppen, um ein Instrument zu erlernen, durchgeführt werden.
Ein Spaziergang im November
Richtig gut eingepackt ist auch ein Ausflug bei Nebel und Schmuddelwetter eine wahre Wonne. Interessant ist es durch die Straße und Gassen Mössingens zu streifen. Dabei erhaschen Sie vielleicht die Morsenachrichten unserer Blockflötenkinder und erfahren dabei wichtige Neuigkeiten.
Mit Hilfe eines Flötenkopfes lassen sich nämlich über weite Entfernungen ganze Nachrichten im sogenannten Morsecode weitergeben. Tim Kußmaul und Lene Nädele haben dies in ihrer ersten Blockflötenstunde geübt und hatten großen Spaß dabei die Namen ihrer Familie zu „morsen“ und diese sozusagen damit zusammenzurufen.
Und – wenn man einmal genau darauf achtet, wird man feststellen, dass sogar in vielen Musikstücken Morsezeichen eingesetzt werden. Bereits im Jahre 1808 vollendete der Komponist Ludwig van Beethoven seine berühmte 5. Sinfonie mit dem bekannten „di di di dah – Motiv“. Morse entwickelte seinen Zeichenkode jedoch erst um 1832. Eine besondere Bedeutung erlangte das „di di di dah“ auch während des Zweiten Weltkrieges als eindringliche Radiokennung der BBC London. Aber auch Vogelstimmen – wie die Kohlmeise, trällern „di di dah“. Dank dieses markanten Rufs sind sie auch sehr gut zu hören. Dabei haben sie keine Scheu vor den Menschen und lassen sich, wenn einem das Glück holt ist, durch den Ruf „di di dah“ sogar anlocken und antworten dem Rufer. Lene und Tim werden es wohl am Wochenende mal ausprobieren.
Während nun aus den einen Fenstern Morsezeichen oder der Ruf der Kohlmeise erklingt, werden aus anderen ganz andere Klänge zu vernehmen sein. Mit „heut soll das große Flachsernten sein“, laden Malea Dieter und Viola Christen zum fröhlichen Tanzen ein. Die fünf Strophen des Liedes beziehen sich auf die handwerkliche Verarbeitung des Flachses. Zuerst wird der Flachs geerntet, gehechelt und gesponnen. Schließlich wird das Rohprodukt zu Leinen gewoben. Der Refrain bringt die Absicht zum Ausdruck, sich Hemd und Rock zu nähen, um sich nach getaner Arbeit „froh zum Tanze“ sich zu schwingen.
Doch schon bald naht der 25. November. Dieser Tag geht auf Katharina von Alexandrien zurück und ist der Gedenktag vor Advent. Damit beginnt die stille „staade Zeit“. Die Zeit der Vorbereitung bringt auch viel Geheimnisvolles und Vorfreude mit sich. Daher kann man sicher auf dem erwähnten Spaziergang, mit etwas Glück ganz zufällig das Stück „Jingle Bells“ gespielt von Inga Ehmann oder Carla Mertens zu vernehmen.
Die Blockflöte, sie ist das älteste Musikinstrument der Menschheit. Modisch war die Blockflöte in der Renaissance und im Barock. Auf Burgen und Schlössern, aber auch in Ratssälen und Bürgerstuben wurde damit aufgespielt. Ein geselliges Instrument, das mit Tänze und Bankette begleitete und ihnen Glanz und Größe verlieh. Bei Johann Sebastian Bach beispielsweise kommen Altblockflöten in den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 und Nr. 4 als Soloinstrumente vor, außerdem in Kantaten und Passionsmusiken und in England war es Henry Purcell, der in seiner Musik Blockflöten verwendete. Leider wurde sie im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts von der klanglich stärkeren und im Zusammenspiel mit den erweiterten Orchestern durchsetzungsfähigeren Querflöte verdrängt. Erst in den 1920er Jahren wird sie wiederentdeckt, als man sich um ein möglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte.
Im Reich der Märchen
Die Freude am gemeinsamen Musizieren steht bei unseren Blockflötenkindern immer im Vordergrund – das “aufeinander hören” und “miteinander spielen”. So haben Inga Ehmann und Carla Mertens in der letzten Woche das Lied „Hänsel und Gretel“ fleißig zuhause geübt, bis sie es auswendig konnten. Als Vorgabe hatten sie dabei nur die ersten fünf Töne des Liedanfangs. Den Rest mussten sie sich selbst erarbeiten – Stück für Stück. Damit waren die Merkfähigkeit und das gute Gehör gefordert. „Der Ton ist ja falsch“, erkannte Inga kurz bevor dieser erklang oder „jetzt hatte ich den falschen Griff, es müssen doch drei a’s sein“, merkte auch Carla sogleich. Beide hatten gelernt, das Lied vor dem inneren Auge ablaufen zu lassen. Ein tolles Erfolgsgefühl stellte sich zusätzlich im Zusammenspiel ein.
Das Auswendiglernen ist eine wichtige Fertigkeit in der Musik und eine tolle Leistung. Da sieht man, dass die Blockflöte, wird sie richtig und exakt gespielt, ein durchaus sehr schwieriges, Meisterschaft erforderndes Instrument sein kann.
Aller Anfang ist leicht…
Mit Beginn des neuen Schuljahres haben auch wieder neue Blockflötenkinder ihren Unterricht im Musikverein begonnen.
Aber nicht nur die ersten Erfahrungen mit der Blockflöte machen unsere Neuen. Da gehört ja noch das Aufbauen des Notenständers dazu. Die zahlreichen Handgriffe, die man für den Aufbau benötigt, erfordern doch einiges Geschick. „Des isch doch ganz leicht“, meint Sofia Ulbrich.
Mit dem neuen Schuljahr konnten auch unsere Nachwuchsmusiker einen neuen Jugenddirigenten begrüßen. Ralf Kluge ist seit 1992 Hornist bei der Württembergischen Philharmonie in Reutlingen und sitzt in diesem Orchester direkt neben Simon Löffelmann. Wir freuen uns sehr, Ralf Kluge als neuen Jugenddirigenten gefunden zu haben und freuen uns auf die gemeinsame Zeit!
Unser neuer Jugenddirigent übernimmt zusätzlich auch den Unterricht auf den Blechblasinstrumenten. Drei neue Da Capo Kids (Trompete und Waldhorn) können es schon jetzt kaum erwarten bis es im Oktober endlich losgeht.
Ursprünglich hatte Ralf Kluge mit der Trompete angefangen, doch irgendwann landete er schließlich beim Waldhorn. Einmal dort hängen geblieben, wurde dieses Instrument zu einer wahren Leidenschaft. Das muss wohl auch so sein, denn von vielen Musikern wird dieses Instrument liebevoll auch als „Glückspirale“ bezeichnet. In hohen Tonlagen ist das Waldhorn nämlich schwierig zu spielen. Auch geübte Hornisten haben immer wieder Mühe, einzelne hohe Töne sauber zu treffen. Oft spielt hier im entscheidenden Moment das Glück des Musikers eine nicht zu vernachlässigende Rolle, darum hat sich das Waldhorn die scherzhafte Bezeichnung „Glücksspirale“ eingefangen.
Aber kein anderes Instrument kann in so vielen unterschiedlichen Besetzungen spielen – Sinfonie oder Kammermusik, traditionelle Blasmusik, Kirchenmusik oder Jazz, das Waldhorn ist immer mit dabei. In der Filmmusik akzentuiert das Waldhorn Stimmungen, Sehnsüchte, Gefühle und wird daher oft in der Titelmelodie eines Spielfilms eingesetzt.
Die Tiefenwirkung von Musik auf die Psyche und dem Wohlbefinden ist eine Tatsache, der sich niemand entziehen kann. Wer kennt denn nicht die Tage, an welchen man schon ganz genau weiß, dass jetzt nur noch eine gute Musik helfen kann.
Auch für die Kurgäste und die Bewohner des Pflegeheims gab es am vergangenen Sonntagvormittag – noch vor dem Mittagessen, eine sehr willkommene Abwechslung. Bereits bei der Ankunft empfingen uns erwartungsvolle Zuhörer. „Es ist schön mal wieder diese Tracht zu sehen“, meinte eine ältere Dame. Ihr Mann hatte selbst jahrelang beim Musikverein Betzingen gespielt. Diese Tracht ist der Steinlachtracht sehr ähnlich. Daher wurden die Erinnerungen in ihr wachgerufen und so kam sie auch ins erzählen.
Viele Gäste und Bewohner hatten sich vor dem Haupteingang der Kurklinik positioniert, um den Darbietungen des Hauptorchesters unter der Leitung von Sabine Dieter beiwohnen zu können. Nach dem Eröffnungsstück „Pfeffer und Salz“ entführten wir die Zuhörer in die Welt der traditionellen Blasmusik – zu einem „Böhmische Traum“ und „Blasmusik macht Freude.
Sehr schnell verging so die Zeit und mit dem Bozener Bergsteigermarsch verabschiedeten wir uns von unserem aufmerksamen Publikum, unter dem wir auch einen sehr bekannten Mössinger entdecken konnten – dabei gab es ein großes „Hallo“. Die Bewohner des Betreuten Wohnens, die Kurgäste und auch das Personal der Kurklinik hat unser kleines Konzert sehr gut gefallen und bedankten sich dafür mit viel Applaus.
Als Mitte März so plötzlich alles anders wurde, hatte sich auch das Vereinsleben grundlegend geändert. Die Zeit war aus dem Takt geraten. Dass aber die Musik verbindet wurde gerade jetzt sehr bewusst wahrgenommen. Auch wenn es in den ersten beiden Wochen einem auch mal ganz gut tat ohne große Verpflichtungen zu sein. Es fehlte doch, die Musik und die Möglichkeit, sich regelmäßig zu den gewohnten Proben zu treffen, um gemeinsam neue Werke einzustudieren und an ihrer Interpretation zu feilen. Es fehlte die Musik und die Musikkameraden – was aber genauso fehlte war der Kontakt zum Publikum, bei Konzerten und sonstigen Traditionsveranstaltungen im Jahreslauf.
Zeit der Herausforderung
Von Woche zu Woche wurde es deutlicher, dass sich diese Zeit eher über Monate hinziehen würde. Für unseren Dirigenten sicherlich eine große Herausforderung. Den Probenbetrieb mit Abstand möglich zu machen und dabei noch neue Medien einzusetzen. Danke Simon! Nun möchten wir uns aber auf diesem Wege einmal mit einem besonderen Dankeschön an Tom Dieter wenden – für seinen Einsatz, seine Zeit und die damit verbundenen Mühen in den letzten Monaten seit Beginn der Corona-Pandemie. Er brachte uns das Blasmusikfeeling kurzerhand ein stückweit nach Hause, denn er koordinierte die wöchentlichen Einspielübungen als Wochenmagazin mit unserem Dirigenten und stellte das Notenmaterial für das Platzkonzert über die interne Cloud für uns bereit. Kurzerhand programmierte er sogar ein Registrierungsportal für dieses Platzkonzert auf unserer Homepage, da es notwendig war, dass die Gäste sich bereits im Vorfeld registrieren konnten.
Vorbereitungen
Nach diesen langen Proben- und Auftrittspausen war es nicht einfach direkt mit dem vorherigen Leistungsstand weiter zu machen. Das war klar. Aber es zeigte sich, dass die Wochenmagazine eine gute Vorbereitung auf die ersten Kleingruppenregisterproben und letztendlich auch wieder auf die Gesamtproben waren. Wie sagte unser Simon erst kürzlich: „auch die Corona-Zeit hat uns musikalisch wieder einen Schritt weitergebracht!“, durch diese Abstandsregelungen wurde das eigene Spiel plötzlich viel bewusster wahrgenommen. Unweigerlich hörte man dabei auf den Zusammenklang. Eine gute Vorbereitung auch für das Spiel unter freiem Himmel.
Es geht dem ersten Auftritt entgegen
Mit dem in Kraft treten der aktualisierten Verordnung der Landesregierung von Baden-Württemberg zum 1. Juli Veranstaltungen wurden Veranstaltungen bis zu 250 Personen möglich. Wie sehr uns diese Nachricht freute ist unbeschreiblich und die Planungen begannen. Ein einstündiges Programm unter dem Motto „Highlights – non stop“ wurde sehr gezielt von unserem musikalischen Leiter zusammengestellt. Dieses Programm und ein dazugehöriges Hygienekonzept für den Sportplatz bei der Langgass-Schule wurden schließlich bei der Stadtverwaltung Mössingen zur Genehmigung vorgelegt. Für die schnelle Bearbeitung – innerhalb von zwei Tagen hatten wir diese vorliegen, bedanken wir uns sehr. Viel Zeit blieb uns aber nicht mehr, um dieses Platzkonzert zu anzukündigen. Gerade mal zwei Wochen.
Danke auch der Spvgg für die zur Verfügungstellung des Sportplatzes. Auch, dass extra Trainingseinheiten für unsere notwendige Generalprobe am vergangenen Freitagabend verlegt wurden. Diese Generalprobe war uns zudem sehr wichtig, um ein Klanggefühl zu erhalten. Es ist nämlich so, dass der Klang unter freiem Himmel im wahrsten Sinne des Wortes in alle Richtungen getragen wird und es ist schwierig für den einzelnen Musiker die anderen zu hören. Daher sind wir sehr dankbar, dass uns die Stadtverwaltung Mössingen nicht nur die Genehmigung für das Konzert erteilte, sondern sogar Bauzäune als Schallschutz zur Verfügung stellte.
Der große Tag
Nachdem alles bedacht war, konnte der Musikverein gut gerüstet zu der ersten öffentlichen Konzertveranstaltung in diesem Jahr einladen. Ein besonderer Augenblick!
Zur angegebenen Einlasszeit kamen die Besucher auf das Festgelände. Mit der Platznummer folgten sie den Markierungen bis zu ihrem zugewiesenen Platz und machten es sich mit kühlen Getränken bequem.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Peter Anderlitschka eröffneten wir mit dem schönen Marsch „die Sonne geht auf“ von Rudi Fischer den Konzertabend. Dabei schien es als würde während des Spiels tatsächlich die Sonne hinter den Wolken hervortreten. Es folgte die Polka „Mein bester Freund“ und der Walzer „Mitten ins Herz“. Von der mährischen Polka inspirieren ließ sich Kurt Gäble mit der lebhaft fröhlichen Schnellpolka „Blasmusik macht Freude“ die als nächstes auf dem Programm stand.
„Back to the roots“ – an das Jahr der Gründung des Musikvereins erinnerten wir mit dem „Einzug der Gladiatoren“, einem Triumphmarsch aus der Feder von Julius Fučik. Noch ein weiterer Titel sollte an die Anfangszeiten des Vereins zurückblicken. An die „Goldenen 20er Jahre“. Anfang der 1930er blühte der Verein auf. Die „Selection from the Comedian Harmonists“ arrangiert von Vlad Kabec, erinnerten mit „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Veronika der Lenz ist da“ an diese unbeschwerte Zeit.
Eine Hommage an den deutschsprachigen Komponisten, Pianisten und Sänger Udo Jürgens (1934 bis 2014) war das Medley seiner bekanntesten Lieder in einem Arrangement von Kurt Gäble. „Musik aus einer Zeit, die noch nicht im mp3-Format heruntergeladen werden konnte“, so unser Moderator Jürgen Machann.
Mit dem Stück „Rocky on Broadway from the Broadway Show“ wurden die Boxhandschuhe geschnürt. Denn wer kennt ihn nicht den Mythos Rocky. Ergreifend, mitreißend, liebevoll und kämpferisch – das ist Rocky und das nun gespielte Medley enthielt einige der eingängigsten Melodien wie „Eye of the Tiger“ des Musicals „Rocky“, basierend auf der berühmten Boxer-Filmreihe. Das Konzertwerk „El Cumbanchero“ von Raphael Hernandez brachte schließlich mexikanisches Flair auf den Sportplatz. „El Cumbanchero“ heißt übersetzt des „Feierbiest“ und ist eine Aufforderung zum Feiern. Dabei wurden sowohl Musiker wie auch Zuhörer von den hinreißenden Rhythmen getragen, die von der Percussion- und Schlagzeuggruppe ausgingen, sowie dem Ruf: „El Cumbanchero“ durch Simon Löffelmann. Das Saxophonregister übernahm die Melodieführung und das Querflötenregister glänzte mit exzellent gespielten Solis.
Nicht ohne Zugaben ließ uns das Publikum dieses Konzert beenden. Wie das Tagblatt so schön schreibt „es konnte die Zugabe mit Musik ist Trumpf nicht treffender für diesen gelungen Abend sein“. So ging der Konzertabend mit der Titelmelodie der Samstagabendshow von Peter Frankenfeld sowie dem schwungvollen Marsch „Kaiserin Sissi“, von Timo Dellweg seinem Ende entgegen.
Doch nicht ohne Dank!
Ein solcher Konzertabend ist nämlich nicht möglich ohne die tatkräftige Unterstützung von allen Musikerinnen und Musikern. Wir bedanken uns aber auch ganz herzlich bei unserem Publikum. Ebenso möchten wir uns bei Jürgen Machann für die hervorragende Moderation, für die gelungene und gut abgestimmte Technik bei Tom Dieter bedanken. Bei der Stadtverwaltung Mössingen für Genehmigung und bei der Spvgg für die Bereitstellung des Platzes. Außerdem ein Dank an alle, die sich vor, während und nach dem Konzert in irgendeiner Weise eingebracht und so diesen besonderen Abend ermöglicht hatten.
Im Anschluss an dieses schöne Konzert und dem Aufräumen saßen die Aktiven noch lange in gemütlicher Runde an der Halle zusammen und ließen den schönen Abend nochmals Revue passieren. Es war ein Konzertabend, an den man noch lange zurück denken wird.
Nach 15 Wochen der Zwangspause können wir endlich wieder gemeinsam proben. Allerdings nicht im Gemeindezentrum Don Bosco, sondern in der Halle beim Brauhaus Fischer. Voraussetzungen hierfür waren, dass ein Konzept vorlag, indem klare Hygiene- und Abstandsregelungen definiert sind. Wir müssen zweieinhalb Meter Abstand vom Dirigent zur ersten Reihe halten, bei jeder weiteren Reihe zwei Meter. Die Stühle sind dabei die Abstandsmarken. Der vorgegebene Rahmen ist sehr fordernd, aber wir freuen uns alle, dass es endlich wieder losgeht. Die Freude über diese erste gemeinsame Probe konnte man jedem ansehen.
Familiäre Atmosphäre
„Dass wir jetzt endlich wieder proben können, haben wir vor allem der Familie Fischer zu verdanken“. Dieser Familie gilt unser besonderer Dank. Bereits beim Betreten des Brauereigeländes ist man wie in einer anderen Welt. Für unseren Simon ging dabei ein Traum in Erfüllung. Neben dem heimeligen Flair des Anwesens, steigt einem der Geruch des Bieres förmlich in die Nase. Man fühlt sich wohl und das Schöne ist – die Familie Fischer ist an den Dienstagsproben immer als Zuhörer mit dabei. Musik verbindet, das wird hierbei wieder sehr bewusst wahrgenommen. Gerne denken wir dabei an die vielen schönen Auftritte im Brauhaus zurück und freuen uns jetzt schon sehr auf die nächste sich bietende Gelegenheit eines öffentlichen Auftrittes im Brauhaus Mössingen oder in der Gasthausbrauerei Neckarmüller in Tübingen.
Mössinger Bier
Um beim Bier noch ein wenig zu verweilen, ein paar Worte zu den Brauereien, die zwischen 1899 und 1939 dafür sorgten, dass der wohlschmeckende Trank bei den Veranstaltungen des Musikvereins in Mössingen nicht ausging. Bei den Preisverhandlungen wurde stets zwischen der Betzinger Treyz Brauerei und der St. Luzen-Brauerei in Hechingen verglichen. Das beste Preisleistungsverhältnis hatte dabei in der Regel die St. Luzen-Brauerei, die noch zusätzlich kostenlos Bierkrüge und Biertische stellte.
Was vielleicht nicht viele wissen: Im Kloster St. Luzen begann im 15. Jahrhundert die Geschichte des Stuttgarter Hofbräus, als die Franziskanermönche von Graf Eitel Friedrich die Erlaubnis erhielten, Bier zu brauen. 1728 erhielten sie eine offizielle „Braugerechtigkeit“. Als im Zuge der Säkularisation das Kloster St. Luzen aufgehoben wurde, ging die Brauerei an das Fürstenhaus über. 1877 wurde das Brauhaus mit der Stuttgarter Brauerei „Englischer Garten“ zusammengeschlossen. Von da an nannte man sich „Württembergisch-Hohenzollerische Brauereigesellschaft“ und war offizieller Lieferant des königlichen Hofes. 1925 kam die Stuttgarter Brauereigesellschaft Rettenmeyer Tivoli AG mit dem heutigen Sitz in der Böblinger Straße dazu und zehn Jahre später gab sich dieser Zusammenschluss den Namen Stuttgarter Hofbräu.
Mit diesem Zusammenschluss und der Namensänderung in Stuttgarter Hofbräu endete 1935 auch die Nennung des St. Luzen-Bieres in den Protokollen des Musikvereins. Die Lindenbrauerei Bodelshausen kam nun erstmalig zum Zug, wurde aber bereits 1939 zum 40. Jubiläum durch Heiner Fischer, abgelöst. Mit dem Kauf der stillgelegten Kronenbrauerei 1938 ließ Heiner Fischer damals eine 200-jährige Brautradition in Mössingen wieder aufleben.
Nach dreieinhalb Monaten coronabedingter Pause ohne Proben und Auftritte trafen sich die Aktiven des Hauptorchesters vergangenen Sonntag erstmals wieder zu einem gemeinsamen Auftritt. Die Wiedersehensfreude war auch allen anzusehen: „Es war schön, mal wieder alle zu sehen und zusammen Musik machen zu können“. Dabei war die Stimmung schon eine besondere.
Auf dem Gelände des Seniorenheimes, dass über einen schönen Hinterhof verfügt, nahmen wir mit den entsprechenden Abständen untereinander Aufstellung.
Währenddessen nahmen die Bewohner des Seniorenwohnheimes auf den Balkonen und hinter den Fenstern auf Stühlen, Rollstühlen oder Rollatoren Platz, um den Darbietungen des Hauptorchesters unter der Stabführung von Simon Löffelmann aufmerksam zu lauschen. Kaum war das Geläut der nahe gelegenen Peter und Paulskirche verklungen, begannen wir unser Programm mit einem Adagio von Franz Watz. Danach folgten einige Schmankerl der traditionellen Blasmusik. Dabei durfte der Walzer „Mitten ins Herz“ aus der Feder von Toni Scholl ebenso wenig fehlen wie die Polka „Mein bester Freund“ von Mathias Rauch. Viele Bewohner wippten dabei begeistert mit.
Wie die Zeit verging! Leider war die halbe Stunde Konzertzeit viel zu schnell vorüber. Mit dem Medley von Udo Jürgens verabschiedeten wir uns schließlich von unserem Publikum. Für die großartige Unterhaltung gab es von den Bewohnern, dem Personal des Hauses sowie von den Gästen, großen Applaus.
Auch die zweite Altpapiersammlung des Musikvereins am 20. Juni wurde Corona bedingt wieder zu einer Altpapieranlieferung. Der Schutz unserer freiwilligen Helfer während der gesamten Sammlung musste natürlich auf alle Fälle wieder sichergestellt sein.
Im Vorfeld
In den beiden Wochen vor der Sammlung war viel an Organisatorischem zu planen, denn wir sammelten diesmal nicht allein. Lediglich die Kernstadt Mössingens stand auf unserem Plan und in den drei Stadtteilen Belsen, Bästenhardt und Bad Sebastiansweiler zeigte sich das Jugendforum Oberes Steinlachtal verantwortlich. Aus diesem Grund waren Abstimmungen und ein genaues Konzept sehr wichtig. Die Coronapandemie nutzten wir dabei als Chance. Es hatte sich nämlich bereits bei der letzten Sammlung abgezeichnet, dass mit den Containersammlungen ein neuer Weg eingeschlagen werden könnte. Zudem überwiegen dabei die Vorteile. Daher waren wir uns schnell darüber einig, dass es abermals eine Altpapieranlieferung anstelle der traditionellen Haustür-Sammlung geben sollte. Ein sehr gewichtiges Argument war dabei, dass durch diese Containerlösung auf, die doch sehr teuren Pressfahrzeuge möglicherweise ganz verzichtet werden konnte. Leider war diese Lösung für das Jugendforum noch nicht durchführbar, da die Baustelle im Bereich der Eisenbahnbrücken einen Strich durch die Rechnung machte. Es war unmöglich eine Containersammelstelle am Ernwiesenstadion einzurichten. Daher kam es zu zwei parallelen Lösungen im Stadtgebiet Mössingen – der Containersammlung und der Haustür-Sammlung. An dieser Stelle möchten wir uns bei der Stadtverwaltung dafür bedanken, dass wir auch bei dieser Altpapiersammlung die notwendigen Genehmigungen erhalten haben.
Aus der Erfahrung der letzten Sammlung wurden pro Container-Sammelstelle vier Personen eingeteilt. Zum Schutz unserer freiwilligen Helfer, um die Vorgaben der Landesregierung einzuhalten und einen reibungslosen Ablauf vor Ort zu gewährleisten. Ein Schichtwechsel war dabei ebenfalls eingeplant. Auch wurden wieder alle verfügbaren Medien eingesetzt. Homepage, WhatsApp-Status und Amtsblatt, um über die genauen Details zu informieren.
Es zeigte sich auch, dass die detaillierten Planungen im Vorfeld sich gelohnt hatten. Die bestellten Container standen auch diesmal rechtzeitig an den Sammelstellen – der Langass-Schule und der Steinlachhalle, bereit. Die Aufstiegsrampen konnten in bewährter Weise angebracht werden. Auch hier einen besonderen Dank an den Stuckateur Gerald Mago.
Am Sammeltag
Der Wettergott meinte es gut am vergangenen Samstagmorgen mit uns und schickte schon in der Frühe wärmende Sonnenstrahlen. Die Helfer trafen pünktlich um 8 Uhr an den ausgewiesenen Sammelstellen ein. Nach der Sicherheitseinweisung wurde der bereitgestellte Mundschutz, und die gelben Sicherheitswesten angezogen. Bestens ausgerüstet konnte es losgehen.
Die Container der Firma Saier füllten sich zunehmend. Immer wieder war der Bagger zwischen Langgass-Schule und Steinlachhalle im Einsatz, um das Papier in die Container hineinzupressen.
Herzlichen Dank!
Wir bedanken uns bei allen freiwilligen Helfern (Aktiven, Fördernden und Jugendlichen), die bei dieser Altpapiersammlung in irgendeiner Form für uns tätig waren und ebenso bei Gerald Mago, Fischer’s Brauhaus, bei der Firma Saier und Christoph Leipp für den Bagger sowie der Stadtverwaltung Mössingen. Und ein ganz besonderer Dank für alle Bürgerinnen und Bürgern von Mössingen, die uns das Altpapier zu den Sammelstellen gebracht und uns dadurch zur Verfügung gestellt haben. Herzlichen Dank!
Trotz der erweiterten Corona-Bestimmungen des Landes Baden-Württemberg zum 2. Juni, kann der Musikverein 1899 Mössingen auch bei der kommenden Altpapiersammlung – aufgrund der Bestellfristen für Pressfahrzeuge und Fahrer, diese nicht wie gewohnt stattfinden lassen.
Zudem können wir den Schutz unserer freiwilligen Helfer während der gesamten Zeit der Sammlung nicht gewährleisten. Ein Pressfahrzeug ist in der Regel wegen der Schwere der Kartonagen mit drei Personen bemannt und daher ist der vorgeschriebene Schutz von 1,50 m nicht einhaltbar. Stattdessen bieten wir:
Die Mössinger Einwohnerschaft hat somit die Möglichkeit, am Samstag, den 20. Juni 2020 zwischen 8 und 16 Uhr das Altpapier selbst vorbei zu bringen und in den bereitgestellten Containern zu entsorgen. Vor Ort werden Aufsichtspersonen sein, die bei Bedarf gerne helfen. Natürlich unter Einhaltung des vorgegebenen Sicherheitsabstandes.
Für Bästenhardt, Belsen und Bad Sebastiansweiler gilt: Altpapierabholung, Sa. 20. Juni 2020
Aufgrund der Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke in der Nähe des Ernwiesenstadions (bis 2. Juli) ist es nicht möglich Container zu stellen oder Altpapier anzuliefern. Daher wird das Jugendforum Oberes Steinlachtal in den Teilorten Bästenhardt, Belsen und Bad Sebastiansweiler das Altpapier vor der Haustür abholen. Das Jugendforum bittet die Einwohnerschaft in Bästenhardt, Belsen und Sebastiansweiler, das Papier bis spätestens 7.30 Uhr gut gebündelt oder in handlichen Kartons auf dem Gehweg abzustellen ohne dass dadurch Fußgänger oder der Straßenverkehr behindert werden.
Christi Himmelfahrt ist ein gesetzlicher
Feiertag, an dem traditionell auch der Vatertag gefeiert wird. Eigentlich ist
das Fest aber christlich geprägt. Ein festes Datum gibt es für den christlichen
Feiertag allerdings nicht. An welchem Datum es stattfindet, wird durch seinen
zeitlichen Abstand zum Osterfest berechnet: Immer am 40. Tag der Osterzeit,
also 39 Tage nach dem Ostersonntag. Deshalb fällt das Fest auch immer auf einen
Donnerstag.
Ursprung des Vatertags
Der Ursprung des Vatertags lässt sich
nicht ganz genau bestimmen. Vermutlich haben sich dabei verschiedene
Traditionen miteinander vermischt. Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen an
Himmelfahrt die „Auferstehung Jesu in den Himmel“, die Rückkehr des
Gottessohnes zum Vater. Später zogen die Gläubigen an diesem Tag bei den
sogenannten Flurumgängen um die Felder und baten um eine gute Ernte. Dass schon
damals dabei ordentlich gezecht wurde, lässt sich durch Zeugnisse aus dem
frühen 16. Jahrhundert ganz gut belegen.
Im 19. Jahrhundert rückt der christliche
Ursprung zunehmend in den Hintergrund. Die ersten „Herrentouren“ aufs
Land kamen in Mode, Frauen waren schon damals nicht dabei.
Der heutige Vatertag wird von Vätern
oder angehenden Vätern oftmals in Form einer Tour unter Freunden gefeiert. Viele
nutzen dafür das Fahrrad oder nehmen einen Bollerwagen mit, auf dem kühle
Getränke bereitstehen. Diese Wanderungen sollen einen Bezug zur
Apostelprozession haben, bei der die Jünger Jesu zum Ölberg zurückgingen.
Der erste Männer-Ausflug zur Olgahöhe
Seit nunmehr 52 Jahren ist das Olgafest
in Mössingen zur Tradition geworden ist. Dieses sogenannte Olgafest fand
erstmalig am Donnerstag, 23. Mai 1968 statt und entstand aus einer
Vereinswanderung heraus. Damit man die Instrumente nicht hinauftragen musste,
wurden diese in einem Kleinbus hinaufgefahren. Damit konnte sich auch die
Musikergruppe mit leichten Schritten und frohen Mutes zur Olgahöhe aufmachen.
Alle waren sich damals einig, dass es
nicht die letzte Wanderung dort hinauf sein sollte.
Die Corona-Pandemie uns zwingt allerdings
dieses Jahr leider zur Absage des traditionellen Olgafest am Vatertag. Das
ursprünglich für den 21. Mai 2020 geplante Ereignis auf der Olgahöhe wird daher
nicht stattfinden. Wir hoffen auf eine rasche Besserung der Situation und
freuen uns auf ein großartiges Fest im nächsten Jahr! Bleiben Sie bis dahin
gesund!
Die Geschichte eines Vereins ist immer auch ein Stück Zeitgeschichte eines Ortes. „Der Blick zurück“ sichert sich auch die Identität aus der Nähe zur Vergangenheit. Die Magie historischer Jubiläen, die vom Alter zerfurchten Gesichter und vieles mehr bürgen für die Festigkeit einer Ordnung.
Dieser Satz könnte heute genauso oder ähnlich formuliert werden, denn seit Mitte März stehen immer wieder Geburtstagsständchen im Terminkalender, zu denen wir leider – der aktuellen Situation geschuldet, keine musikalischen Glückwünsche überbringen konnten oder können.
Getrennte Gegenwart
Briefe und Postkarten sind Zeitzeugen
aus einer vergangenen Zeit und erzählen eine eigene Geschichte, die sich
manchmal auch zwischen den Zeilen lesen lässt.
Individuelle Kommunikation zwischen
Privatpersonen war Mitte des 19. Jahrhunderts nur über handschriftliche Briefe
möglich. Schreibmaschine, Telegrafie oder das Telefon sind Erfindungen, die
sich erst während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreiteten. Durch
die neue Bahnstrecke, die am 29. Juni 1869 feierlich in Mössingen eingeweiht
wurde, konnte auch das Postwesen weiter ausgebaut werden, so dass auch
Privatpersonen Briefe versenden konnten. Einzelne Briefe hatten deshalb eine
viel größere Bedeutung als etwa eine Textnachricht über ein Smartphone heute.
Wer einen Brief schrieb, überlegte meist sorgfältig, was er wie schreiben
wollte, und musste sich dafür einige Zeit nehmen. Dagegen können wir heute persönliche
Nachrichten in Echtzeit verschicken.
Briefe waren aber noch Anfang des 20.
Jahrhunderts oft viele Tage oder Wochen unterwegs. Ein Feldpostbrief, der im
Schützengraben geschrieben wurde, hatte einen weiten Weg hinter sich und
erreichte den Adressaten möglicherweise erst nach einigen Wochen.
Beziehungen, die über briefliche
Kommunikation aufrechterhalten werden, haben eine Vergangenheit und eine
erhoffte Zukunft. Sie sind auf eine unbestimmte Zeitspanne angelegt und trotz
der Trennung nicht beendet, aber auf eine harte Probe gestellt. Die
Erinnerungen an gute alte Zeiten und die Hoffnungen auf bessere Zeiten, werden
als Argumente genutzt, Freundschaft und Liebe trotz der derzeitigen Trennung
nicht aufzugeben. Da eine gemeinsame Gegenwart fehlte, musste das Vergangene eben
trösten. Die Erinnerung wurde bemüht, um das Leid der getrennten Gegenwart zu
lindern.
Neue Medien
Zeit und Muße zuhause haben wir derzeit
auch. Instrument und Noten sind, anders als bei Karl Vogt, jedoch in greifbarer
Nähe. Woche für Woche freuen wir uns über die Wochenmagazine unseres Dirigenten
in der Musikverein-Cloud. Nach sechs „Heftchen“ zu Theorie und Grundlagen,
folgte am vergangenen Samstag endlich das heißersehnte Wochenmagazin mit der
Nr. 7 zur praktischen Umsetzung. Getrennt nach Holz- und Blechregister geht es
dort erst einmal mit Tonleiterübungen los, danach folgen Finger-, Flexibilitäts-
und Rhythmusübungen. Übungen die auf Stücke wie „Imagasy“ oder auch „Einzug der
Gladiatoren“ gut vorbereiten. Die letzte Seite des Magazins kommt allerdings
viel zu schnell und trotzdem hat man das Gefühl 30 Minuten effektiv geprobt zu
haben. Danke Simon!
Online-Registerproben
Mit dem neuen Wochenmagazin werden nun
auch Online-Registerproben per Skype/Whatsappcall oder auch Telefon von unserem
musikalischen Leiter Simon Löffelmann jeweils dienstags und mittwochs
angeboten. Das ist ein völlig neuer Weg und auch Neuland für ihn, doch unproblematisch
und technisch machbar. Viele Details können so direkt besprochen werden. Beste
Voraussetzungen, um zu Hause selbstständig weiter zu üben. Das bedeutet aber
nicht, dass auf den persönlichen Kontakt und das Erlebnis des gemeinsamen
Musizierens langfristig verzichtet werden könnte – die Präsenzproben fehlen
trotzdem sehr!
Im Übrigen freut sich der MVM schon sehr auf den „Tag X“ an dem wir ganz regulär und normal proben können!
Die Zeit ist aus dem Takt, die Stille an den Orten ohrenbetäubend
Musik verbindet, das wird jetzt sehr bewusst wahrgenommen. Und was sehr fehlt ist die Möglichkeit, sich regelmäßig zu den gewohnten Proben zu treffen, um gemeinsam neue Werke einzustudieren und an ihrer Interpretation zu feilen. Was aber mindestens genauso fehlt: der Kontakt zum Publikum, bei Konzerten und sonstigen Traditionsveranstaltungen im Jahreslauf.
Eigentlich hatte das Jahr für den MVM so
wunderbar begonnen: Der Jahreskalender wies großartige Auftritte und
musikalische Ausflüge auf. So war u. a. eine Ausfahrt nach Regensburg geplant,
aber nicht nur um die Sehenswürdigkeiten der fränkischen Stadt abzuklappern,
sondern auch um dort Musik zu machen.
Mitte März wurde aber plötzlich alles
anders: „das Vereinsleben hatte sich grundlegend geändert.“ Die
Jahreshauptversammlung, die für Freitag, 13. März angesetzt war, wurde auf
unbestimmte Zeit verschoben und es gab seither keine gemeinsamen Proben mehr.
Alle Veranstaltungen bis zum 15. Juni mussten abgesagt werden. Auch die
Aussicht die schöne Stadt Regensburg zu sehen. Nur ein Lichtblick – die
Teilnahme am Festumzug in München würde auch 2021 noch gelten. Eine solche
Situation hatte der Musikverein in seiner 120-jährigen Geschichte nur während
der beiden Weltkriege. Doch trotz allem sollten die Einschnitte durch die
Corona-Pandemie nicht ganz so tief ausfallen wie die Einschnitte durch die
Weltkriege. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die aktuelle Krise keine
viereinhalb oder sechseinhalb Jahre lang andauert wird. Zudem gibt es
entsprechende technische Hilfsmittel, die das gemeinsame Musizieren trotz
räumlicher Ferne ermöglichen.
Musik aus dem Fenster
Sonntags um 18 Uhr öffnen die Musiker in Mössingen und sogar in ganz Deutschland ihre Fenster, stellen sich auf Terrassen und Balkone, um gemeinsam zu musizieren. Mit Musik geht schließlich alles besser, auch die Bewältigung der Krise.
Auf dem Programm dieser sonntäglichen
Konzerte steht die Hymne an die Menschheit: „Freude, schöner Götterfunken“. Der
musikalische Funke soll regelmäßig überspringen.
Interaktive Wochenmagazine
Das Hauptorchester arbeitet aber auch
regelmäßig am musikalischen Programm – für die Zeit, in der wir wieder
gemeinsam proben und auch auftreten können. Den Tag X, wie Simon ihn nennt. Der
musikalische Leiter Simon Löffelmann hat sich nämlich ins Homeoffice
zurückgezogen und verteilt Woche für Woche auf digitalem Weg interaktive
Magazine für das Proben zuhause.
Wir sind bereits bei Woche 6! Dieses
interaktive Wochenmagazin ist eine kleine Zusammenstellung verschiedenster
Übungen, wie sich jeder von uns durch Üben, Körperhaltung und vielem mehr
verbessern kann. Selbstverständlich gibt es auch Hausaufgaben bestimmte
Musiktitel aus der Notenmappe speziell zu üben. So beispielsweise Ciao d’Amore,
aber auswendig.
Aber wer soll sich denn das alles
Merken?
Musik zu üben ist doch sehr speziell,
vieles kann man hören und intellektuell begreifen, aber man muss es tun und es
mit dem eigenen Körper erfahren. Daher werden auf diese 6 Wochenmagazine mit
Grundlagen und viel Theorie nun ab Woche 7 Wochenmagazine zum Durchspielen
folgen.
Wieder einmal ist die Zeit gekommen in alten Protokollbüchern zu blättern: „Wie war das eigentlich mit den Maifeiern am 30. April?
Am 14. Juli 1889, im 100. Jubiläumsjahr der Französischen Revolution, tagte in Paris der Gründungskongress der II. Internationalen. Das „Weltparlament der Arbeit“ erklärte den Ersten Mai des folgenden Jahres zum Kampftag der Arbeiterbewegung und verabschiedete eine Resolution, in der vor allem die Einführung des Achtstundentages gefordert wurde. Für eine generelle Arbeitsruhe an diesem Tag sprachen sich die Delegierten allerdings nicht aus, weil in jedem Land die Maifeier den nationalen Gegebenheiten angepasst werden sollte. Da im Deutschen Reich zu dieser Zeit das Sozialistengesetz noch in Kraft war, hätten Arbeitsniederlegungen zu schweren Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht geführt.
Brauchtum
Diesen Tag auch im Mössinger Dorfleben
zu integrieren, bereitete relativ geringe Schwierigkeiten, ließ er sich doch in
bereits bestehende Traditionen einbinden. Der Erste Mai war schon immer ein
Datum von zentraler Bedeutung: Der Errichtung der Maibäume auf dem Dorfplatz;
die blühenden Büsche, die die jungen Burschen den Mädchen als Liebesbeweis aufs
Dach steckten oder – die sehr verbreiteten Maischerze. So war es für die jungen
Männer des Jahrgangs 1918 ein Riesenspaß, als sie einmal einen Heuwagen im Wald
versteckten. Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Brauch, bei dem Volks- und
Arbeiterkultur so eng ineinander verbunden sind wie bei diesem Fest.
Maibaum
Der Maibaum als Zeichen des Frühlings
ist fester Bestandteil im Brauchtum von Württemberg und besteht seit mehr als
200 Jahren, doch die Ursprünge lassen sich bis ins 16. Jahrhundert
zurückverfolgen. Der Maibaum ist Ausdruck der Lebensfreude. In der
Walpurgisnacht wird daher zu Ehren der heiligen Walburga getanzt. Walpurga war
eine angelsächsische Benediktinerin und Äbtissin des Klosters Heidenheim. Die
Walpurgisnacht gilt auch als magische Nacht.
Kein Maibaum ohne Baumschmuck! Nachdem der schönste Baum im Wald geschlagen ist, treffen sich normalerweise immer fleißige Helfer in der Halle des Musikvereins, um das frisch geschlagene Material zu verarbeiten. Hier wird Surijana Anderlitschka von Silke Duppke ins Maibaumkranzbinden eingewiesen.
Es war aber auch eine gern gepflegte
Tradition, dass junge Männer in der Nacht zum 1. Mai im Nachbarort den Maibaum
stahlen. In dieser Nacht wird der Maibaum daher immer bewacht. Üblich ist das
Auslösen des gestohlenen Baumes. Dazu begibt sich eine Abordnung der
Bestohlenen zu den Dieben und handelt den Preis aus, der üblicherweise in
Naturalien (Getränke und Essen) zu entrichten war.
Die erste Maifeier
Die erste Maifeier im Steinlachtal, die
am 30. April mit dem Stellen des Maibaums und einem Tanz in den Mai begann,
fand 1895 erstmals im benachbarten Bodelshausen statt. Dieses Datum ist daher
überliefert, da es zu Gründung des ersten SPD-Ortsvereins führte, so die
Erinnerungen des Möbelschreiners Jakob Nill. Es sollte ein Fest für die ganze
Familie sein, weswegen auch viele Mössinger zu Gast waren. Es hatte ihnen dann
wohl dort bei der Verwandtschaft so gut gefallen, dass sie angefüllt mit neuen
Vorstellungen und Ideen, diese Maifeier auch im eigenen Ort etablieren wollten.
Die politische Dimension der Arbeiterkultur
konnte bis 1914 ausschließlich bei diesen Gelegenheiten öffentlich sichtbar
werden. Die Mössinger wussten, dass zeitgleich nicht nur in den benachbarten
Dörfern, sondern auch in den Großstädten anderer Länder vergleichbare Feiern
stattfanden. Sich hier zu engagieren, eröffnete den Mössinger Arbeitern die
Möglichkeit, sich von althergebrachten Dorfstrukturen, in denen sie bisher keine
Einflussmöglichkeiten gehabt hatten, sondern immer von den reichen Bauern und
anderen Dorfhonoratioren abhängig waren, zu befreien. Erst mit der Entstehung
der Vereine wurde dieses Abhängigkeitsverhältnis durchbrochen. Nun hatten sie
zum ersten Mal die Möglichkeit, sich zusammenzuschließen und gemeinsam
Forderungen zu erheben. Bedeutsam war vor allem bei diesen Feiern, das
öffentlich demonstrierte Gefühl der Solidarität.
Im Festzug durch Mössingen
So zogen am Vortag zum 1. Mai alle
Arbeiter für alle hör- und sichtbar in einem Festzug durch Mössingen. Um seiner
Position Gehör zu verschaffen, hatte die Spielvereinigung am 11. März 1924
sogar ein Trommler- und Pfeifergruppe gegründet. Aktivitäten fanden also nicht
mehr versteckt in den Vereinslokalen statt, sondern alle Vereine traten an
diesem Tag gemeinsam an die Dorföffentlichkeit.
Prachtvoll anzusehen war das Pferdegespann von Bruno Reuter, das im letzten Jahr den Maibaum vom
Gesundheitszentrum aus entlang der Breitestraße bis zum Rathaus gezogen hatte.
Vorneweg marschierten die Musiker des Musikvereins mit flotten Märschen.
Eine Tradition wird gepflegt
Die Tradition des Maibaumaufstellens hat sich in Mössingen bis heute erhalten und genauso wie damals wird auch für ein ansprechendes buntes Programm gesorgt. Für Groß und Klein ist das Maibaumstellen mit sogenannten Schwalben immer wieder eine gern gesehene Attraktion. Etwas, das es leider nur noch sehr selten zu sehen und zu bestaunen gibt.
Die kräftigen Männer des Original Steinlachtaler Fasnetsvereins nehmen den langen Stamm in Empfang. Wie ein gut gespitzter Bleistift liegt dieser rindenlose Stamm einer über 20 Meter hohen Weißtanne letztendlich vor dem dafür vorgesehenen Loch. Ganz ohne Maschinenkraft! Die Schwalben werden routiniert angelegt und der Maibaum so Stück für Stück in die Höhe gestemmt. Das ist nämlich gar nicht so einfach, denn jeder Schritt muss wohl durchdacht und auch überwacht sein.
Es wurde auch für ein buntes Programm
gesorgt, das für das ganze Dorf ansprechend war. Auch in diesem Jahr lockt das
Kaiserwetter, doch leider wird es nichts werden mit der „ersten
Frühlings-Roten-Wurst“ auf dem Rathausplatz und dem anschließenden Tanz in den
Mai in der Langgass-Sporthalle.
Denn – in diesem Jahr ist alles ganz
anders – und deshalb muss diesmal auf das traditionelle Aufstellen des Maibaums
verzichtet werden. Grund hierfür ist die gültige Rechtsverordnung des Landes
zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Der Maibaum wird 2020 nicht mit seiner grünen Girlande, dem Ring aus Tannenzweigen und den rot-weißen Bändern sanft im Frühlingswind wanken. Aber wir hoffen aber sehr, dass unser Baum im nächsten Jahr wieder viel Freude bereiten wird und im Wonnemonat Mai viele sonnige Stunden vor dem Rathaus erleben darf!
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