Aus Tönen wird Musik

Die Corona-Pandemie hält uns auch weiterhin fest im Griff. Daher müssen wir uns nach wie vor in Geduld und Disziplin üben. Das der Lockdown „light“ im November jetzt wiederholt den Kulturbereich lahmlegt, ist eine Katastrophe, dennoch sicherlich ein richtiger Schritt, da der überwiegende Teil der Übertragungen im privaten Umfeld erfolgt und dabei nicht festgestellt werden kann, wann und wo genau die Übertragung stattgefunden hat. Insofern können wir – trotz eines genau durchdachten und guten Hygienekonzeptes, eine Übertragung nicht zweifelsfrei ausschließen. Eine Ansteckung könnte sowohl bei den Gesamt-/Registerproben wie auch bei Auftritten passieren, aber auch beim Ratschen zwischen und nach den Proben.

Ausblick

Wichtigste Maßnahme in der kommenden Zeit wird es daher sein, Abstand zu halten und Kontakte zu verringern. Wir hoffen aber, dass wir in der Vorweihnachtszeit zumindest in kleinen Gruppen wieder gemeinsam musizieren können.

Vielleicht bieten die nächsten vier Wochen aber auch für jeden von uns die Möglichkeit, etwas zu entschleunigen, durchzuatmen und wieder Kraft zu sammeln. Wir müssen gerade in der jetzigen Zeit mit unseren Kräften haushalten, um dann wieder richtig durchstarten zu können, wenn sich die Situation zu einem Besseren wendet. Bleiben Sie alle gesund!

Lichtblick

Unser Musikunterricht kann weiterhin im Rahmen der CoronaVO für Musikschulen im Einzelunterricht oder Unterricht in kleinen Gruppen, um ein Instrument zu erlernen, durchgeführt werden.

Ein Spaziergang im November

Richtig gut eingepackt ist auch ein Ausflug bei Nebel und Schmuddelwetter eine wahre Wonne. Interessant ist es durch die Straße und Gassen Mössingens zu streifen. Dabei erhaschen Sie vielleicht die Morsenachrichten unserer Blockflötenkinder und erfahren dabei wichtige Neuigkeiten.

Mit Hilfe eines Flötenkopfes lassen sich nämlich über weite Entfernungen ganze Nachrichten im sogenannten Morsecode weitergeben. Tim Kußmaul und Lene Nädele haben dies in ihrer ersten Blockflötenstunde geübt und hatten großen Spaß dabei die Namen ihrer Familie zu „morsen“ und diese sozusagen damit zusammenzurufen.

Und – wenn man einmal genau darauf achtet, wird man feststellen, dass sogar in vielen Musikstücken Morsezeichen eingesetzt werden. Bereits im Jahre 1808 vollendete der Komponist Ludwig van Beethoven seine berühmte 5. Sinfonie mit dem bekannten „di di di dah – Motiv“. Morse entwickelte seinen Zeichenkode jedoch erst um 1832. Eine besondere Bedeutung erlangte das „di di di dah“ auch während des Zweiten Weltkrieges als eindringliche Radiokennung der BBC London. Aber auch Vogelstimmen – wie die Kohlmeise, trällern „di di dah“. Dank dieses markanten Rufs sind sie auch sehr gut zu hören. Dabei haben sie keine Scheu vor den Menschen und lassen sich, wenn einem das Glück holt ist, durch den Ruf „di di dah“ sogar anlocken und antworten dem Rufer. Lene und Tim werden es wohl am Wochenende mal ausprobieren.

Während nun aus den einen Fenstern Morsezeichen oder der Ruf der Kohlmeise erklingt, werden aus anderen ganz andere Klänge zu vernehmen sein. Mit „heut soll das große Flachsernten sein“, laden Malea Dieter und Viola Christen zum fröhlichen Tanzen ein. Die fünf Strophen des Liedes beziehen sich auf die handwerkliche Verarbeitung des Flachses. Zuerst wird der Flachs geerntet, gehechelt und gesponnen. Schließlich wird das Rohprodukt zu Leinen gewoben. Der Refrain bringt die Absicht zum Ausdruck, sich Hemd und Rock zu nähen, um sich nach getaner Arbeit „froh zum Tanze“ sich zu schwingen.

Doch schon bald naht der 25. November. Dieser Tag geht auf Katharina von Alexandrien zurück und ist der Gedenktag vor Advent. Damit beginnt die stille „staade Zeit“. Die Zeit der Vorbereitung bringt auch viel Geheimnisvolles und Vorfreude mit sich. Daher kann man sicher auf dem erwähnten Spaziergang, mit etwas Glück ganz zufällig das Stück „Jingle Bells“ gespielt von Inga Ehmann oder Carla Mertens zu vernehmen.