Auf Mössingens Anhöhe

Seit über 50 Jahren hat das Olgafest in Mössingen bereits Tradition. Begonnen hatte es damals mit einer kleinen Musikergruppe, die sich mit leichten Schritten und frohen Mutes – selbstverständlich auch mit Verpflegung zur Olgahöhe aufmachten.

In diesem Jahr verzauberte der Morgennebel das Steinlachtal in eine einzigartige Landschaft und lockte viele Besucher von nah und fern auf die Olgahöhe. „Hinaus in die Ferne“, mag da so mancher Wanderer gedacht haben, als er sich auf den Weg zur Olgahöhe aufmachte. Von dort oben erwartet einen nämlich ein herrlicher Weitblick über das ganze Albvorland und zudem ist das rot-weiß-gestreifte Zelt auch nicht fern.

Vorbereitung

Dieses Zelt wurde bereits am Vortag zum Himmelfahrts-/Vatertagsfest aufgestellt. Natürlich konnten wir es über Nacht nicht allein auf der Olgahöhe lassen. Daher hatten sich einige Erdmännle von Mössingen bereiterklärt die Nachtwache zu übernehmen. Der Sage nach sind diese ja auch auf dem Farrenberg beheimatet. So gut behütet, konnte es gleich in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages mit den abschließenden Aufbauarbeiten weitergehen.

15. Ökumenischer Gottesdienst auf der Olgahöhe

Bereits zum ökumenischen Gottesdienst, der der von Pfarrer Joachim Rieger und Diakon Rainer Bochtler geleitet wurde, hatten sich sehr viele Besucher im Zelt eingefunden. Der Gottesdienst wurde durch das Hauptorchester des Musikvereins, unter der Leitung von Simon Löffelmann, mit ausgewählten Stücken und Messliedern musikalisch umrahmt. Als Auftakt erfolgte das eindrucksvolle und universelle Stück „All you need ist love“ –von Jon Lennon. Die Beatles seien so etwas wie eine universale Vereinbarung, meinte einmal der Spiegel, „eine globale Übereinkunft, ungefähr so gültig wie die Uno-Charta: „Alles, was du brauchst, ist Liebe. Die Beatles haben das offensichtlich so gemeint. Sonst hätten sie als Intro zu dem Song nicht die Marseillaise gewählt, die französische Nationalhymne – Lennon hatte dabei die Melodie im Kopf und das, wofür sie steht. Die Marseillaise ist nicht allein die französische Nationalhymne, sie ist die Hymne der Freiheit schlechthin.

Diakon Rainer Bochtler setzte sich in seinem Predigttext mit der Himmelfahrt auseinander und zitiert aus Hans-Guck in die Luft aus dem Struwwelpeter. „In den Himmel gucken, ist doch etwas ganz Herrliches! Auf dem Rücken liegen und in den Himmel gucken. Die Wolken beobachten. Und dann sich irgendwelche Bilder ausdenken. Herrlich, solche Luftschlösser zu bauen. Aber halt! Wie hieß es doch gleich im guten alten Struwwelpeter: Schaut auf den Boden, schaut wo ihr hintretet. Denn wer dauernd in die Wolken starrt, der fällt am Ende wie der Hans Guck-in-die-Luft auf die Nase!“

Im Hintergrund des Zeltes liefen kurz vor Ende des Gottesdienstes die Vorbereitungen für das Mittagessen auf Hochtouren. Unser Küchenpersonal hatte ganz ruhig und in aller Stille die „Feuer“ entfacht und es stieg einem vor Ende des Gottesdienstes bereits appetitanregend der Geruch nach Gebratenem in die Nase.

Auf diesen Wohlgeruch hin folgte passend „the story“ aus der Feder von Martin Scharnagl. Hintergrund dieses Medleys ist die Geschichte „story“ der 1981 geborene US-amerikanische Sängerin Brandi Carlile, Musik bildete für sie eine unzertrennliche musikalisch-familiäre Einheit und dies lässt sich auf den Musikverein Mössingen seit 125 Jahren ganz gut übertragen. „The Story“ ist eine Ballade mit reichhaltigen Facetten – sie beginnt sanft und gefühlvoll und steigert sich allmählich in einen hart rockenden Groove.

Dann war es so weit – die Planen des Festzeltes wurden einladend nach dem Gottesdienst geöffnet, und vor der Blockhütte waren die Festbänke für die hungrigen Gottesdienstbesucher, Wanderer, Väter und Familien aufgestellt. Schnell füllten sich die begehrten warmen Sonnenplätze im Freien zwischen Zelt und Hütte. Hungrig und durstig blieb wohl niemand an diesem Tag. Dafür sorgten unsere netten Bedienungen und die freiwilligen Helfer hinter der Theke.

Das musikalische Programm bot an jenem Tag ebenfalls sehr viel Abwechslung – von der kirchlichen bis hin zur unterhaltenden traditionellen und modernen Blasmusik. Mit dem festlichen, eleganten und anspruchsvollen Konzertmarsch „das Abzeichen“ aus der Feder von Stefan Marinoff schlugen wir eine Brücke von der Kirchenmusik zur Frühschoppen-Unterhaltungsmusik. Hierauf folgte sogleich der neue Hit von Markus Nentwich „eine letzte Runde“. Dem ersten Teil im Egerländer Stil folgte ein Trio mit Ohrwurmgarantie sowie ein sinfonischer Mittelteil und ein Grandioso.

Es machte einfach richtig Spaß, bei einem so aufmerksamen Publikum, an diesem Vormittag zu Musizieren! „Es ist fast wie während eines Konzertes!“, meinte unser musikalischer Leiter.

Ganz traditionell gings es danach schließlich weiter im Programm. Das Saxophonregister läutete eine Wende im Programm ein, mit einem Medley von Simon & Garfunkel. Schließlich entführten wir unsere Gäste in die 1980er Jahre mit der „80er-KULT(tour)“.

Nach zweieinhalb Stunden bester Unterhaltungsmusik verabschiedeten wir uns von einem begeisterten Publikum mit der neuen Blasmusikhymne „Ein Leben Lang“ der Schweizer Gruppe „Fäaschtbänkler“ und resümierten mit diesem Stück gleichzeitig über 125 Jahre Blasmusik und mehr gaben dadurch auch die Bühne frei an unser Jugendorchester „Music Kids“. Viele unter unseren Reihen haben einst selbst im Jugendorchester angefangen. Nach einigen Jahren Orchestererfahrung geschah dann der Übergang ins Hauptorchester, in dem wir derzeit 59 Aktive Musiker zählen. Das zeigt, dass Blasmusik nicht nur ein kurzes Hobby im Jugendalter ist, sondern ein Hobby, welches alle ein „Leben lang“ begleitet.

Ein bisschen aufgeregt waren die „Music Kids“ unter Leitung von Lea Dieter dann doch als diese gegen 13:45 Uhr den Platz des Hauptorchesters einnahmen. Zwar hatten sie bei der Maibaumaufstellung ihren ersten öffentlichen Auftritt, doch ist es immer sehr aufregend vor so vielen Festbesuchern zu spielen. Mit dem Klassiker „Mamma Mia“ eröffneten sie gekonnt das Nachmittagsprogra

Die „Music Kids“ bringen Stimmung ins Zelt mit Blasmusikklassikern!

Diesem folgte der Konzertmarsch „Woodpeckers Parade“. Es wurde allen schnell klar, dass der Marsch „Woodpeckers Parade“ dem Specht (woodpecker) gewidmet ist. Das Klopfen des Vogels an einen Baumstamm wurde durch unsere Schlagzeuger am Holzblock (woodblock) eindrucksvoll dargestellt. Beim Trio konnte man sich sogar vorstellen, dass eine ganze Schar von Spechten singend durch den Wald bei der Olgahöhe marschiert.

Für ihren bravourösen Auftritt ernteten die „Music Kids“ sehr viel Lob, Anerkennung und natürlich Applaus. Nach dem gekonnten und bravourösen Auftritt übernahmen die „Music Kids“ den Waffelstand an der Blockhütte. Für uns Aktive dagegen hieß es jetzt unsere passiven Helfer hinter der Theke abzulösen.

Das Programm am Nachmittag wurde von unseren Freunden dem Musikzug Ofterdingen weiter gestaltet. In der Blockhütte lockte zwischenzeitlich auch ein buntes Kuchenbuffet mit einer großen Auswahl.

Überall auf der Wiese vor dem Zelt, im Zelt oder unter den Bäumen zwischen Blockhütte und Zelt waren fröhliche Besucher anzutreffen, die diesen sonnig-warmen Tag sichtlich genossen.

Nicht ohne etliche Zugaben wurde am Abend der Musikzug Ofterdingen von unseren Besuchern von der Bühne entlassen. Als auch die letzten Besucher das Fest verlassen hatten, konnten sich die Aktiven und ihre Helfer nach einem langen arbeitsreichen Tag ans Aufräumen machen. Ein tolles Fest war zu Ende gegangen. Während die einen nun oben auf der Olgahöhe die Inneneinrichtung des Zelts zusammenpackten, sorgten andere in unserer Halle mit heißem Wasser und Reinigungsmitteln dafür, dass die Grill- und Küchengerätschaften wieder sauber und blitzblank in die Schränke und Regale eingeräumt werden konnten. Bei Anbruch der Dunkelheit war alles aufgeräumt. Guter Dinge und zufrieden setzten sich die Helferinnen und Helfer noch in der Halle gemütlich bei einem kleinen erholsamen Nachttrunk zusammen.

Am frühen Freitagmorgen wurde das Zelt abgebaut und die Olgahöhe von den Resten des Festes befreit.

Ein besonderes Dankeschön gebührt der Nachtwache des Narrenvereins, die von Mittwoch auf Donnerstag auf das Inventar aufgepasst hatten.

Wir danken unseren Freunden vom Musikzug Ofterdingen und allen Helferinnen und Helfern, ohne die ein solches Fest nicht zu stemmen wäre. Aber vor allem bei unseren Gästen! Herzlichen Dank!

Es geht weiter …

Im Mai sind wir am Pfingstsonntag wieder einmal zu Gast in Lehrensteinsfeld, um dort beim Pfingstfest von 14.30 bis 16:30 Uhr für gute Unterhaltung zu sorgen.

Auch beim Musikzug Ofterdingen sind wir an Fronleichnam (Donnerstag, 30. Mai) von 12:30 bis 14:30 Uhr das Maultaschenfest musikalisch umrahmen und bereits 9 Tage später – am Wahlsonntag, 9. Juni – haben wir allen Grund zum Feiern. Mit Pauken und Trompeten geht es zur Sache beim großen Festakt in der Aula des Quenstedt Gymnasiums. Die Aktiven des Hauptorchesters packen die Instrumente aus und zeigen, wie sich der Musikverein Mössingen in den letzten Jahrzehnten zu einem Ensemble entwickelt hat, das lupenrein auch anspruchsvollste und klangfarbenreiche Literatur umsetzen kann. Feiern Sie daher mit uns unser 125-jähriges Jubiläum! Merken Sie sich schon heute die Termine für den Festakt am So. 9. Juni um 19 Uhr sowie für das Festwochenende am Freitag, 13. September bis Montag, 16. September