Altpapiersammlung am 19.12.2020

Besondere Zeiten

Menschen haben einen natürlichen Drang nach Sicherheit. Ungewissheit verunsichert. Schon eine Änderung der gewohnten Altpapiersammlung kann dies auslösen. Viele Menschen reagieren daher auf diese Unsicherheit unterschiedlich, aber sichere Antworten haben wir alle zurzeit trotzdem einfach noch nicht. Keiner kann bisher verbindlich sagen, wie lange wir noch Abstand halten und Masken tragen müssen und wie unser Leben nach Corona aussehen wird. In diese unsichere Zeit hinein, fielen so die Planungen für die letzte Altpapiersammlung in diesem Jahr. Eine Sammlung über die wohl noch lange im Städtle gesprochen werden wird. Auch diesmal hätte der Satz gepasst: „Eine ungewöhnlich Situation, erfordert ungewöhnliche Änderungen“.

Vorbereitungen

Der November bescherte uns einen Teil-Lockdown, der allerdings nicht die erwünschten Ziele brachte. Eine Altpapiersammlung dabei zu organisieren war gar nicht so einfach. Die Helferlisten füllten sich zwar erfreulich schnell, doch die Gewerbetreibenden im Umkreis von 50 km konnten keine freien Preßfahrzeuge für einen Musikverein zur Verfügung stellen. Ein einziges konnten wir mit Mühe und Not noch ergattern. Für eine Stadt wie Mössingen würde das niemals ausreichen, um der zu erwartenden Papierflut Herr werden zu können. Daher wurde uns schnell klar, dass es auch diesmal eine etwas andere Sammlung geben würde. Aber – da war erst mal guter Rat teuer. Eine Skype-Sitzung der Vorstandschaft Mitte November brachte einen Lösungsweg, der jedoch zuallererst mit der Stadtverwaltung besprochen werden musste. Zumal es zum 1. Dezember eine neue Corona-Verordnung geben würde und man noch nicht sicher war, wie diese aussehen würde. Alles andere als eine leichte Entscheidung. Es zeichnete sich aber ab, dass es eine Bringsammlung in den Stadtteilen Mössingen, Belsen, Bästenhardt und Bad Sebastiansweiler geben könnte. Hierfür erhielten wir dann auch seitens der Stadtverwaltung das gewünschte okay. Was uns sehr freute, da so die benötigten Container von der Fa. Saier geordert werden konnten.

Nun galt es aber noch SIE zu überzeugen uns zu helfen, denn wir waren auf Ihre Mithilfe angewiesen. Alle verfügbaren Medien wurden dazu eingesetzt – Homepage, WhatsApp-Status, Amtsblatt und Presse, um über die genauen Details dieser ungewöhnlichen Altpapieranlieferung zu informieren und wir hofften sehr, auf Verständnis und Hilfe Ihrerseits zu stoßen.

Zusätzlich galt die Sicherstellung des Schutzes unserer freiwilligen Helfer während der gesamten Sammlung. Es durften ja nur maximal zwei Haushalte zusammen sammeln. Entsprechend wurden die Helfer verteilt und konnten so in den Einsatz – ob an den Sammelstellen, auf dem Preß- oder in Sonderfahrzeugen, gehen.

Eine etwas andere Altpapiersammlung

Es war noch dämmrig, als am Samstagmorgen Nicole und Detlef Kehl mit dem ersten Bild die vollen Container und Papierhäufen an der Steinlachhalle vermeldeten. Viele Anlieferer hatten die Bringsammlung angenommen und hatten daher bereits am Freitag begonnen das Papier anzuliefern. Die Container füllten sich quasi über Nacht.

Da jedoch die Container bereits voll waren, hatte das Preßfahrzeug eine erste wichtige Aufgabe. Zu allererst die Papierstapel neben den Containern aufzusammeln. Der von der Stadt erhaltene Bagger wurde zeitgleich eingesetzt, um die Kartonagen in den Containern zusammen zu pressen.

Doch der vom Bauhof erhaltene Bagger hatte an seiner ersten Station der Steinlachhalle wohl seine ganze Kraft verbraucht. Gegen halb 11 Uhr vermeldete Nicole Kehl nämlich: „der Bagger ist kaputt!“. Abhilfe kam nach einer Stunde – unser Karl organisierte kurzfristig einen zweiten Bagger, der von da an unermüdlich im Einsatz sein musste. Aber nicht nur der Bagger wurde nötig gebraucht. Auch starke Hände Arbeit. Gegen 11 Uhr kam der Hilferuf von Anita Müller und Kerstin Strey, die am Freibad die Rampe gerne verstellen würden. Schnell war da ein Sonderfahrzeug mit tatkräftigen Männern zur Stelle. Für die Sonderfahrzeuge begann der Arbeitstag erst ein wenig später, da die Helfer zuallererst an den Sammelstellen benötigt wurden. Von zuhause aus koordinierten Silke Duppke und vor Ort Alex Wildner die Entsendung der Sonderfahrzeuge. Wo überall lag das Altpapier und welches Fahrzeug am besten für die großen Häufen geeignet war. Nichts wurde liegengelassen. Alles kam auf den Ladeflächen unter.

Das vorhandene Preßfahrzeug und die wenigen Sonderfahrzeuge, die wir zur Verfügung hatten, sollten ganz gezielt eingesetzt werden.

Lunchtime – In der Küche in der MVM-Halle bereiteten Theresa Rietzler und Claudia Wallis Lunchpakete vor, die von Katrin Speidel zu den hungrigen und durstigen Helfern an den Sammelstellen ausgefahren wurden. Eine kurze Verschnaufpause tat jedem gut und freudig wurden die Pakete entgegengenommen. Aber auch diesmal wurde es um die Mittagszeit schnell klar, dass wir mit der Containersammlung an eine gewisse Kapazitätsgrenze stoßen würden. So öffneten wir kurzerhand unsere Halle als Zwischenlager und versuchten mittels Whatsapp-Status die Anlieferer umzulenken

Unsere Halle innen und auch außen ist nun gut gefüllt. Da wartet jetzt natürlich nochmal ein bisschen Arbeit auf uns.

Mit Einbruch der Dunkelheit war alles geschafft und die Helfer konnten guter Dinge kurz vor 20 Uhr nach Hause gehen.

Herzlichen Dank!

Wir bedanken uns bei allen freiwilligen Helfern (Aktiven, Fördernden und Jugendlichen), die bei dieser Altpapiersammlung in irgendeiner Form für uns tätig waren und ebenso bei der Firma Saier, der Stadtverwaltung Mössingen, dem städtischen Bauhof für den Bagger sowie Walter Haap für den Ersatzbagger. Für die zur Verfügung gestellten Sonderfahrzeuge möchten wir uns bei Fischer’s Brauhaus, Hartmut Kehrer, Thomas Laupp, Stuckateur Neth GmbH (Gerald Mago), Dieter Mang und Markus Sudikatis ganz herzlich bedanken. Und – last but not least, ein ganz besonderer Dank für alle Bürgerinnen und Bürgern von Mössingen, die uns Vertrauen und Verständnis entgegen und das Altpapier zu den Sammelstellen gebracht und dadurch zur Verfügung gestellt haben. Herzlichen Dan

Die Altpapiersammlung ist ein sehr wichtiger Eckpfeiler zur Finanzierung der Vereinsarbeit und des sozialen und kulturellen Engagements der Vereine. Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung!