Mit der Blockflöte spielerisch die Welt entdecken

Die Blockflöte, sie ist das älteste Musikinstrument der Menschheit. Modisch war die Blockflöte in der Renaissance und im Barock. Auf Burgen und Schlössern, aber auch in Ratssälen und Bürgerstuben wurde damit aufgespielt. Ein geselliges Instrument, das mit Tänze und Bankette begleitete und ihnen Glanz und Größe verlieh. Bei Johann Sebastian Bach beispielsweise kommen Altblockflöten in den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 und Nr. 4 als Soloinstrumente vor, außerdem in Kantaten und Passionsmusiken und in England war es Henry Purcell, der in seiner Musik Blockflöten verwendete. Leider wurde sie im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts von der klanglich stärkeren und im Zusammenspiel mit den erweiterten Orchestern durchsetzungsfähigeren Querflöte verdrängt. Erst in den 1920er Jahren wird sie wiederentdeckt, als man sich um ein möglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte.

Im Reich der Märchen

Die Freude am gemeinsamen Musizieren steht bei unseren Blockflötenkindern immer im Vordergrund – das “aufeinander hören” und “miteinander spielen”. So haben Inga Ehmann und Carla Mertens in der letzten Woche das Lied „Hänsel und Gretel“ fleißig zuhause geübt, bis sie es auswendig konnten. Als Vorgabe hatten sie dabei nur die ersten fünf Töne des Liedanfangs. Den Rest mussten sie sich selbst erarbeiten – Stück für Stück. Damit waren die Merkfähigkeit und das gute Gehör gefordert. „Der Ton ist ja falsch“, erkannte Inga kurz bevor dieser erklang oder „jetzt hatte ich den falschen Griff, es müssen doch drei a’s sein“, merkte auch Carla sogleich. Beide hatten gelernt, das Lied vor dem inneren Auge ablaufen zu lassen. Ein tolles Erfolgsgefühl stellte sich zusätzlich im Zusammenspiel ein.

Hochkonzentriert beim gemeinsamen Flötenspiel. Hinterher sind Inga und Carla sind ganz begeistert: „Wir können ohne abgucken ein ganzes Lied spielen.“

Das Auswendiglernen ist eine wichtige Fertigkeit in der Musik und eine tolle Leistung. Da sieht man, dass die Blockflöte, wird sie richtig und exakt gespielt, ein durchaus sehr schwieriges, Meisterschaft erforderndes Instrument sein kann.

Aller Anfang ist leicht…

Mit Beginn des neuen Schuljahres haben auch wieder neue Blockflötenkinder ihren Unterricht im Musikverein begonnen.

Beste Freunde – Mattis Stuhlfauth und Lotta. Gemeinsam üben sie ihren ersten Griff, den Ton „h“ und freuen sich miteinander darüber, dass dieser Ton sich schon so richtig gut anhört.

Auch die Zwillinge Daniel und Marius Sudikatis beginnen nun ihre musikalische Laufbahn mit der Blockflöte.

Aber nicht nur die ersten Erfahrungen mit der Blockflöte machen unsere Neuen. Da gehört ja noch das Aufbauen des Notenständers dazu. Die zahlreichen Handgriffe, die man für den Aufbau benötigt, erfordern doch einiges Geschick. „Des isch doch ganz leicht“, meint Sofia Ulbrich.

Mit dem Lied „Bauer Max der hat ein Huhn“ hat Sofia Ulbrich mit drei Tönen bereits an ganz anspruchsvolles Stück, das viel Übung erfordert.

Neuer Jugenddirigent

Mit dem neuen Schuljahr konnten auch unsere Nachwuchsmusiker einen neuen Jugenddirigenten begrüßen. Ralf Kluge ist seit 1992 Hornist bei der Württembergischen Philharmonie in Reutlingen und sitzt in diesem Orchester direkt neben Simon Löffelmann. Wir freuen uns sehr, Ralf Kluge als neuen Jugenddirigenten gefunden zu haben und freuen uns auf die gemeinsame Zeit!

Unser neuer Jugenddirigent übernimmt zusätzlich auch den Unterricht auf den Blechblasinstrumenten. Drei neue Da Capo Kids (Trompete und Waldhorn) können es schon jetzt kaum erwarten bis es im Oktober endlich losgeht.

Ursprünglich hatte Ralf Kluge mit der Trompete angefangen, doch irgendwann landete er schließlich beim Waldhorn. Einmal dort hängen geblieben, wurde dieses Instrument zu einer wahren Leidenschaft. Das muss wohl auch so sein, denn von vielen Musikern wird dieses Instrument liebevoll auch als „Glückspirale“ bezeichnet. In hohen Tonlagen ist das Waldhorn nämlich schwierig zu spielen. Auch geübte Hornisten haben immer wieder Mühe, einzelne hohe Töne sauber zu treffen. Oft spielt hier im entscheidenden Moment das Glück des Musikers eine nicht zu vernachlässigende Rolle, darum hat sich das Waldhorn die scherzhafte Bezeichnung „Glücksspirale“ eingefangen.

Aber kein anderes Instrument kann in so vielen unterschiedlichen Besetzungen spielen – Sinfonie oder Kammermusik, traditionelle Blasmusik, Kirchenmusik oder Jazz, das Waldhorn ist immer mit dabei. In der Filmmusik akzentuiert das Waldhorn Stimmungen, Sehnsüchte, Gefühle und wird daher oft in der Titelmelodie eines Spielfilms eingesetzt.

Dieser faszinierende Klang des Waldhorns hat auch Lennart Stuhlfauth überzeugt, als er zum neuen Schuljahr seine Blockflöte mit dem Waldhorn eintauschte.